
In Bruck a.d. Leitha baut die OMV eines der größten Elektrolyseanlagen Europas für grünen Wasserstoff.
©APA/Hans Klaus TechtDer Konzern senkt die geplanten Investitionen bis 2030 um 5 Milliarden Euro. Das Ziel sei mehr Cashflow und Effizienz.
Der teilstaatliche Energiekonzern OMV hat im Zuge seines Capital Markets Day am Montag seine Finanz- und Investitionsziele bis 2030 zurückgeschraubt. Um die Widerstandsfähigkeit gegenüber wirtschaftlichen und geopolitischen Risiken zu erhöhen, senkt der Konzern die geplanten kumulierten Investitionen für den Zeitraum 2026 bis 2030 um insgesamt 5 Mrd. Euro. Künftig sollen jährlich im Schnitt rund 2,8 Mrd. Euro investiert werden, etwa 30 Prozent davon in nachhaltige Projekte.
Das Ziel für das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis (CCS EBIT) liegt nun bei mehr als 6,5 Mrd. Euro im Jahr 2030. Der operative Cashflow soll über 6 Mrd. Euro erreichen - zuvor waren mindestens 7,5 Mrd. Euro in Aussicht gestellt worden. Die Anpassung der Investitionsplanung ergibt sich vor allem aus der Entkonsolidierung der Chemietochter Borealis nach der geplanten Gründung der Borouge Group International (BGI), wodurch sich die Investitionsaufwendungen um rund 3,5 Mrd. Euro verringern. Weitere 1,5 Mrd. Euro will die OMV in den Bereichen Energie und Kraftstoffe einsparen und dort die organischen Investitionen um 1,5 Mrd. Euro zurückfahren - unter anderem durch die zeitliche Streckung einzelner Nachhaltigkeitsprojekte.
Stern setzt auf „verantwortungsvolles Wachstum“
OMV-Chef Alfred Stern will „auf verantwortungsvolles Wachstum und Wertschöpfung“ für die Aktionäre setzen, wie er am Montag laut Mitteilung erklärte. Die Projekte im Gasbereich - etwa das rumänische Offshore-Projekt Neptun Deep - liegen demnach im Zeitplan, ebenso wie die geplanten Anlagen für nachhaltige Flugkraftstoffe (SAF/HVO) und grünen Wasserstoff, die bis 2028 in Betrieb gehen sollen.
Bis 2030 will OMV ihre Öl- und Gasproduktion auf rund 400.000 Barrel Öläquivalent pro Tag steigern. Das Unternehmen hält zudem an seinem Netto-Null-Ziel für 2050 fest. Die erst am Freitag angepasste Dividendenpolitik - mit einer Ausschüttung von künftig 50 Prozent der OMV zurechenbaren BGI-Dividenden (Borouge Group International) plus 20 bis 30 Prozent des operativen Cashflows - wurde bestätigt.
(trend/AP)