
Deutschland hadert mit Missmanagement und Geldnot im Schienenverkehr und schielt neidisch auf die bessere Performance in Österreich. Hier sind die Kennzahlen zwar besser – aber auch teuer erkauft. Stichwort: rasant steigende Schulden und hohe Subventionen.
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Alleine die Formulierung spricht Bände. Man möge Interviewanfragen zur neuen Chefin ab Oktober erneut „einreichen“, heißt es aus der Presseabteilung der Deutschen Bahn. Das Ansinnen von Ende September einfach in Evidenz halten? Zu viel Aufwand.
Jedes Wiener Bezirksamt ist mittlerweile serviceorientierter als die Deutsche Bahn (DB). Das Unternehmen ist mehr mit sich selbst beschäftigt als mit seinem Kerngeschäft. Vor wenigen Wochen kumulierte die Unzufriedenheit der Deutschen mit ihrem größten Mobilitätsunternehmen im Rauswurf von dessen Chef Richard Lutz. Die Erwartungen an seine Nachfolgerin Evelyn Palla sind hoch – und mit Blick auf ihre frühere Vorstandskarriere bei der ÖBB auch mit Österreich verbunden, wo viele bahnspezifische Kennzahlen besser sind.
Was man bei diesem Vergleich geflissentlich ignoriert: wie teuer dieser Vorteil erkauft wurde. Dort, wo Deutschland die Schuldenbremse für seine Schieneninfrastruktur endlich lockern müsste, wäre in Österreich ein Anziehen notwendig, sagt WU-Logistik- und Bahnexperte Sebastian Kummer: „Die Verschuldung der ÖBB erreicht Höhen, die langsam auch volkswirtschaftlich zu hinterfragen sind, betriebswirtschaftlich sind sie schon länger nicht mehr argumentierbar.“ Doch der Reihe nach (...)
Lesen Sie den Artikel in ganzer Länge im trend.PREMIUM vom 10. Oktober 2025.