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Private Westbahn: Rollende Rekordgeschäfte

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 © APA/Georg Hochmuth

WESTBahn-Miteigentümer Hans Peter Haselsteiner

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Nicht einmal das Hochwasser im September konnte dem Bahnbetreiber etwas anhaben: Dank Expansion und geändertem Mobilitätsverhalten gab es 2024 Spitzenwerte bei Passagieren, Umsatz, Ergebnis und Dividende.

Die Mobilitätswende hat neben der Umwelt auch weitere Gewinner: Eisenbahnunternehmen. Ob Waggonhersteller, Industriezulieferer oder Bahnbetreiber, die vergangenen Jahre standen für die meisten Unternehmen der Branche unter einem guten Stern.

Nach verlustreichen Aufbaujahren ist das nun auch in den Jahresabschlüssen der privaten WESTbahn nachzulesen. Im Mitte August hinterlegten Zahlenwerk des Bahnbetreibers für 2024 sind ein Umsatz von 128 Millionen Euro (plus neun Prozent) und ein Jahresüberschuss von 17,7 Millionen Euro (plus 35 Prozent) ausgewiesen. Dank eines Gewinnvortrages aus dem Jahr davor findet sich unterm Strich ein Bilanzgewinn von 30,3 Millionen Euro. 8,9 Millionen Passagiere wurden befördert, ein Plus von 12,5 Prozent.

Freuen dürfen sich darüber vor allem auch die Eigentümer, an die gleich 27,5 Millionen Euro - also fast der gesamte Gewinn - ausgeschüttet wurden. Eigentümer sind über die WESTbahn-Mutter Rail Holding AG die Haselsteiner Familien-Privatstiftung und die Kolomani Holding von Co-Geschäftsführer Marco Ramsbacher, sie halten 48,3 bzw. 31,7 Prozent. Weitere 20 Prozent sind im Besitz der französischen Staatsbahn SNCF.

Die Zahlen spiegeln schlicht das operative Geschäft wieder, meint ein WESTbahn-Sprecher: „Die Linien, insbesondere nach Tirol und Vorarlberg, werden sehr gut von Reisenden angenommen, vor allem die Verbindung nach Bregenz, die im Dezember 2023 gestartet und nun weiter ausgebaut wurde." Selbst das Jahrhunderthochwasser im September und die damit verbundenen Einschränkungen auf der Weststrecke konnten das Ergebnis nicht trüben.

Die Vorzeichen für 2025 sind noch günstiger, denn im Dezember 2024 wurde „die größte Angebotserweiterung der Unternehmensgeschichte" gestartet, so der Sprecher. Dazu gehört die neue Verbindung nach Stuttgart, bei der „die Erwartungen um das Doppelte übertroffen wurden". Details werden keine genannt.

Detail am Rande: Im jahrelangen Rechtsstreit zum Infrastrukturbenützungsentgelt mit der ÖBB Infrastruktur AG wurde Ende 2024 ein Vergleich abgeschlossen, geht aus dem Lagebericht hervor. Die Rückforderungen für überhöhte Nutzungsentgelte werden nun zu Cash, entsprechende Zahlungen erfolgen 2025 und 2026. Über die genaue Höhe gibt das Unternehmen keine Auskunft.

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