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Wo die Euros „auf der Straße“ liegen – Nebenschauplätze mit Potenzial in der Transportlogistik

In Kooperation mit Supply Chain Partners.
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Um die Kosten in der Transportlogistik zu senken, gibt es zahlreiche klassische kaufmännische Maßnahmen – zum Beispiel Benchmarking, die Ausschreibungen von Logistikdienstleistungen sowie Veränderungen im Transportsystem bzw. -netzwerk. Weitere Verbesserungsmöglichkeiten werden hingegen oft außer Acht gelassen – und zwar jene, die an den Schnittstellen zwischen Abteilungen und Prozessen liegen. Hier genauer hinzusehen kann sich nicht nur auf die Kosten, sondern auch auf Transparenz und Nachhaltigkeit positiv auswirken. Wie Unternehmen solche versteckten Hebel erkennen und nutzen können, erklärt Christopher Zimmermann von Supply Chain Partners im Interview.

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Christopher Zimmermann, Beratung und Coaching in Einkauf und Supply Chain

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Welche Optimierungsmöglichkeiten werden im Bereich der Transportlogistik oft übersehen?

Christopher Zimmermann

Neben „typischen“ kaufmännischen Optimierungen gibt es diverse Stellschrauben, die oft ungenutzt bleiben. Häufig entstehen Ineffizienzen dort, wo Schnittstellen zwischen Abteilungen oder Funktionen nicht reibungslos zusammenarbeiten. Hier lohnt sich ein genauer Blick, denn bereits kleine Anpassungen können erhebliche Effekte auf Kosten, Durchlaufzeiten und Nachhaltigkeit haben.

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Können Sie uns Beispiele für solche oft ungenutzten Hebel nennen?

Christopher Zimmermann

Ein klassischer Ansatz ist die Bereitstellung und anschließende Verladung von Waren. Durch die Analyse von Be- und Entladeprozessen sowie die Entwicklung optimaler Bereitstellungslayouts und Übergabepunkte lassen sich Abläufe beschleunigen und Ressourcen besser nutzen. Dadurch kann die Zusammenarbeit mit Dienstleistern reibungsloser erfolgen. Das hat eine wesentliche Auswirkung auf die Stehzeiten der Dienstleister.

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Welche Auswirkungen haben die Stehzeiten auf die Kosten?

Christopher Zimmermann

Stehzeiten sind ein zentraler Kostenfaktor – sowohl beim Beladen als auch bei der Entladung von Waren beim Kunden. In Angeboten von Dienstleistern finden sich häufig hohe Zeitpuffer, die diesbezügliche Transparenz fehlt aber. Oft wird das Thema nicht ausreichend genau betrachtet bzw. hinterfragt. Nur durch aktives Management und konkrete Maßnahmen zur Reduktion der Stehzeiten lassen sich Verbesserungen in diesem Bereich erzielen, zum Beispiel durch gesteuerte Zeitfenster, klare Prioritäten und mit der Produktion abgestimmte Fertigstellungszeitpunkte. Das reduziert Wartezeiten erheblich und erhöht die Effizienz für alle Beteiligten, muss aber natürlich bei der Abklärung der Konditionen mit den Dienstleistern aktiv angesprochen werden.

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Gibt es weitere Beispiele für Optimierungsansätze aus Ihrer Erfahrung?

Christopher Zimmermann

Ein häufig übersehener Ansatz ist die mögliche Veränderung der Rückhollogistik von Leergebinden. In vielen Fällen erfolgt kaum Verdichtung der Transporthilfsmittel und keine Detailplanung. Durch eine Verdichtung könnten Leergebinde als Vollgut-Transporte geführt werden, jedoch bedeutet das oft einen Mehraufwand beim Warenempfänger. Verbesserungen in der Kooperation aller Leistungspartner sind hier essenziell, auch wenn diese einen koordinativen Mehraufwand erfordern. Dieser macht sich jedoch bezahlt: Eine bessere Planung ermöglicht eine physische Reduktion des Aufwands in Form von weniger Kilometerleistungen im Transport und senkt damit Kosten, gleichzeitig wird der CO2-Ausstoß verringert. Ein konkretes Beispiel: Bei 10 Hinlieferungen könnte das Leergut auf drei Rücktransporte reduziert werden. Das ist auch ein wichtiger Beitrag dazu, Kreislaufwirtschaft effizient zu gestalten.

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Bedeutet das, dass Unternehmen stärker über die reine Transportlogistik hinausdenken müssen?

Christopher Zimmermann

Genau. Für nachhaltige Verbesserungen braucht es eine übergeordnete Supply-Chain-Excellence-Perspektive, die das übergreifende Optimum aus den individuellen Zielen der Bereiche Vertrieb, Einkauf und Logistik herausholt. Transportlogistik kann so positive Effekte auf Kosten, Kundenzufriedenheit und Nachhaltigkeit beisteuern.

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