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Österreichs Wettbewerbsfähigkeit stagniert

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Rang 26 im traditionellen Ranking des Lausanner Instituts IMD - besonders schlecht bei wirtschaftlicher Entwicklung und Regierungseffizienz. Schweiz auf Platz eins.

Wenn internationale Unternehmen Standort- und Investitionsentscheidungen treffen, ist der IMD Report in der Regel eine gute Richtschnur.

Wie im Vorjahr lag Österreich auch 2025 im Ranking des Lausanner Instituts IMD auf Rang 26 - diesmal unter 69 Volkswirtschaften. Schlecht schnitt Österreich bei der wirtschaftlichen Entwicklung und Regierungseffizienz ab - mit jeweils Rang 40. Gute Noten gab es für das Unternehmensumfeld und vor allem für die Infrastruktur (Rang 14).

Heuer übernahm die Schweiz den Spitzenplatz im „World Competitiveness Report" vor Singapur und Hongkong. Dahinter folgen Dänemark und die Vereinigten Arabischen Emirate. Die USA, 2023 noch auf Rang 9, liegen nun auf Platz 13, China folgt knapp dahinter auf 16, Deutschland verbesserte sich im Jahresvergleich um fünf Plätze auf 19. Die letzten fünf Plätze nehmen die Mongolei, die Türkei, Nigeria, Namibia und Schlusslicht Venezuela ein.

Verschlechterungen ortet das IMD in Österreich im aktuellen Bericht im Vergleich zum Vorjahr wirtschaftlich unter anderem beim gestiegenen Defizit und verlangsamten Wachstum und einem starken Rückgang bei Patentanmeldungen. Negativ waren aber auch der Anstieg der Morde oder rückläufiges Bevölkerungswachstum. Das IMD verweist weiters auf eine weniger gute Lage unter anderem bei der Widerstandsfähigkeit der Wirtschaft oder der Flexibilität der Regierung. Fast Schlusslicht (Rang 64) ist Österreich aus Sicht des IMD bei der Steuerpolitik, sehr schlechte Bewertungen gibt es für die Regelungen für Arbeitslose und die Anpassungsfähigkeit der Gesetzgebung.

Dem stehen einige Verbesserungen gegenüber, etwa die häufigere universitäre Ausbildung, das Wachstum der Beschäftigung, der Rückgang der Inflation oder höhere Tourismuseinnahmen. Auch rückläufige staatliche Förderungen verbucht das IMD auf der positiven Seite, ebenso wie die effizientere Wassernutzung. Befragte Manager gaben die verlässliche Infrastruktur, gut ausgebildete Arbeitskräfte, die allgemein gute Ausbildung, den verlässlichen Rechtsrahmen und eine stabile Politik als die fünf häufigsten Pluspunkte in Österreich an.

Oberste Priorität für Regierungspolitik sei es heutzutage, „der Fragmentierung entgegenzuwirken", heißt es im IMD-Bericht. Länder mit einem geringeren Grad an sozioökonomischer und politischer Polarisierung (z. B. die Schweiz, Dänemark und Schweden) würden auch bessere Werte bei der Wettbewerbsfähigkeit erzielen. Wichtig sei aber auch eine starke Währung. Schwache Währungen würden zwar Exporte erleichtern, aber eine starke Währung „spiegelt robuste wirtschaftliche Fundamentaldaten wider, wie z. B. das Vertrauen der Investoren, eine stabile Staatsführung und die Existenz hochwertiger Exportunternehmen, die dem Preisdruck standhalten können", so der Bericht.

(trend/APA)

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