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Grund für die trübe Stimmung waren ein zum Teil etwas schlechter als gedachter Geschäftsbericht des Chipzulieferers Broadcom sowie ein Bericht zu möglichen Verzögerungen beim Bau von KI-Rechenzentren des IT-Konzerns Oracle für OpenAI.
In diesem Umfeld gerieten Tech-Werte deutlich unter Druck. Während der Techwerte-Index Nasdaq Composte zum Handelsende um 1,69 Prozent auf 23.195,17 Punkte fiel, schloss der marktbreite S&P 500 mit einem Minus von 1,07 Prozent auf 6.827,41 Punkte.
Der US-Leitindex Dow Jones büßte nach einem weiteren Rekord im frühen Handel zum Sitzungsende 0,51 Prozent auf 48.458,05 Punkte ein. Vorn zu finden waren hier Aktien aus Branchen abseits des KI-Trends: Der Konsumgüterhersteller Procter & Gamble, Coca-Cola, McDonalds und Boeing legten etwas zu.
Die Aktien des KI-Chipvorreiters Nvidia fielen um 3,3 Prozent. Abseits des Dow Jones knüpften der Software- und Hardware-Anbieter Oracle mit einem Verlust von 4,5 Prozent an ihren schwachen Vortag an - da hatte das Wachstum im KI-Bereich für Enttäuschung gesorgt.
Am Freitag schrieb nun die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen, Oracle habe Fertigstellungstermine für einige der Rechenzentren für den Entwickler von KI-Modellen OpenAI von 2027 auf 2028 verschoben, vor allem wegen Arbeitskräfte- und Materialengpässen. Oracle reagierte aber mit einem Dementi. Demnach gibt es keine Verzögerungen mit Blick auf vertragliche Verpflichtungen.
Nach der langen Rally vieler KI-Werte scheint der Bericht dennoch bereits vor Wochen aufgekommene Sorgen genährt zu haben, wann Unternehmen angesichts knapper Ressourcen und damit eventuell noch höherer Investitionen mit ihren KI-Geschäften Geld verdienen werden.
Zudem sorgte der Chipzulieferer Broadcom für Enttäuschung. Denn der Apple- und Google-Chipzulieferer schnitt im Schlussquartal sowie mit seinem allgemeinen Geschäftsausblick für das laufende Quartal zwar besser als erwartet ab, doch kamen Äußerungen zum KI-bezogenen Auftragsbestand schlecht an. Für die Broadcom-Aktie ging es um mehr als elf Prozent nach unten. Allerdings hatten sie erst jüngst ein Rekordhoch erklommen.
Besser sah es für den kanadischen Sportartikelhersteller Lululemon aus, der mit seinem Quartalsbericht und einer Anhebung der Jahresprognose überzeugte. Goldman-Sachs-Analystin Brooke Roach schrieb, dass Lululemon die Erwartungen am Markt vor allem wegen der sehr starken Geschäftsentwicklung in der Volksrepublik China übertroffen habe. Der Aktienkurs legte um fast zehn Prozent zu. Das ist langfristig eher ein Tropfen auf den heißen Stein, aber immerhin könnte damit eine Erholung einsetzen, sollten Anleger Vertrauen fassen und weiter zugreifen.
NEW YORK - USA: FOTO: APA/APA/AFP/ANGELA WEISS