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"Mit dem dritten Rückgang in Folge befindet sich das Konsumklima nun definitiv in der Sommerflaute", erklärte der NIM-Experte Rolf Bürkl zu der August-Umfrage unter rund 2.000 Konsumentinnen und Konsumenten. Ein wesentlicher Grund, auch für den spürbaren Rückgang der Einkommensaussichten, dürften demnach die zunehmenden Sorgen um den Arbeitsplatz sein. Zuletzt ist die Zahl der registrierten Arbeitslosen angestiegen. Sie blieb im Juli noch knapp unter drei Millionen. Manche Experten erwarten für die am Freitag anstehenden Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA) für August ein Überschreiten dieser Marke.
Angst vor Jobverlust
Auch die Verbraucherinnen und Verbraucher treibt die Lage am Jobmarkt um: Der Indikator für die Erwartung an die Entwicklung der Zahl der Arbeitslosen erreichte den höchsten Wert in diesem Jahr. "Eine zunehmende Angst vor Jobverlust sorgt dafür, dass viele Konsumenten gerade mit größeren Anschaffungen weiterhin vorsichtig bleiben", resümierte Bürkl. "Damit schwinden die Hoffnungen auf eine durchgreifende Erholung der Konsumstimmung noch in diesem Jahr weiter."
Nach zuvor fünf Anstiegen in Folge ging es auch mit den Einkommensaussichten der Konsumentinnen und Konsumenten im August bergab. Das entsprechende Barometer verlor gegenüber dem Vormonat 11,1 Zähler und fiel mit 4,1 Punkten auf den niedrigsten Wert seit März 2025. Neben den Sorgen um einen möglichen Verlust des Arbeitsplatzes dürften laut den Forschern unter den Verbraucherinnen und Verbrauchern auch die anhaltende Verunsicherung über die Entwicklung der Verbraucherpreise eine Rolle spielen.
US-Zollpolitik könnte Energiepreise erhöhen
Die geopolitische Lage wie auch die Zollpolitik der US-Regierung sorgen Bürkl zufolge für Befürchtungen, dass unter anderem auch die Energiepreise wieder steigen könnten. Entsprechend sind die Inflationserwartungen der deutschen Konsumentinnen und Konsumenten den zweiten Monat in Folge angestiegen.
Nach Angaben der Konsumforscher sinken die Hoffnungen auf eine Erholung der deutschen Wirtschaft noch heuer aus Verbrauchersicht weiter. Die steigende Arbeitslosigkeit, der in Teilen holprige Start der neuen deutschen Bundesregierung sowie die unsichere Zollpolitik der USA sorgen derzeit nicht für eine Aufbruchstimmung unter den Konsumentinnen und Konsumenten, wie Bürkl betonte.