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Die tatsächliche Entwicklung stimme offenbar ziemlich mit den Prognosen überein, so Makhlouf. Er erwarte daher keine wesentlichen Änderungen bei den neuen Projektionen der EZB im kommenden Monat. Irlands Notenbankchef zeigte sich zudem unbesorgt über ein vorübergehendes Unterschreiten des Inflationsziels der EZB. "Ich bin völlig entspannt darüber, was die Zahlen für das nächste Jahr zeigen, denn im darauffolgenden Jahr kommt sie ja wieder zurück", sagte er. Die Risiken für die Inflationsaussichten seien ausgewogen.
Die EZB-Projektionen gehen seit langem davon aus, dass die Teuerung im kommenden Jahr unter die Zielmarke von zwei Prozent sinken wird, bevor sie sich in den Folgejahren wieder dem Zielwert annähert. "Wir sollten sehr vorsichtig sein, auf kleine Abweichungen in den Prognosen zu reagieren", erklärte Makhlouf.
Seit Sommer 2024 hat die Europäische Zentralbank den Einlagenzins acht Mal gesenkt und damit auf 2,0 Prozent halbiert. Der EZB-Rat beließ den Leitzins jüngst zum dritten Mal in Folge unverändert auf diesem Niveau. Makhlouf verwies auf viele Unsicherheiten, die für die weitere Geldpolitik eine Rolle spielten. Dazu zählten die neue weltweite Handelsordnung, der Krieg Russlands in der Ukraine und die unsichere politische Lage. An den Finanzmärkten wird eine Zinssenkung der EZB bei der nächsten Sitzung am 18. Dezember so gut wie ausgeschlossen. Händler sehen die Wahrscheinlichkeit für einen solchen Schritt bis Mitte 2026 jedoch bei rund einem Drittel.