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Die EZB wird am Nachmittag die Leitzinsen voraussichtlich erneut stabil halten. Die von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragten Volkswirte gehen einhellig von unveränderten Leitzinsen in der Eurozone aus. Der für den Markt wichtige Einlagensatz liegt bei zwei Prozent.
Mit Blick auf die ebenfalls am Nachmittag erwarteten Daten zur US-Inflation für November rechnet die Helaba nicht mit einer Forcierung der Zinssenkungserwartungen. An der Teuerungsrate von zuletzt rund drei Prozent dürfte sich wenig geändert haben, so die Ökonomen der Landesbank.
"Die nächste rettende Zinssenkung der US-Notenbank ist selbst im besten Fall Monate entfernt, innerhalb der Eurozone nehmen Spekulationen über Zinsanhebungen zu", kommentierte Analyst Jochen Stanzl, Marktanalyst der Consorsbank. "Aus diesen Zutaten werden keine Weihnachtsrallys gemacht", so seine Schlussfolgerung für den Aktienmarkt.
Auf Unternehmensebene lagen kaum fundamentale Nachrichten vor. Eine Branchenbetrachtung zeigte die Sektoren Banken und Automobilhersteller am schwächsten. In der Gunst der Anleger am weitesten oben notierten Einzelhandelswerte. Hier gewannen die Aktien von Zalando und der Zara-Mutter Inditex jeweils mehr als zwei Prozent. Stellantis bremsten um 1,4 Prozent und Volkswagen gaben 1,3 Prozent nach. Die Titel der Commerzbank verbilligten sich um 1,1 Prozent, liegen im zu Ende gehenden Börsenjahr aber in Summe um starke 120 Prozent im Plus.
Wegen der Konzentration auf den Rüstungsbereich will Rheinmetall die zivilen Geschäftsaktivitäten verkaufen. Mit zwei Bietern soll der Verkauf verhandelt werden, eine Vertragsunterzeichnung strebt das Management für das erste Quartal an. Die Rheinmetall-Papiere notierten mit minus 0,7 Prozent. Die Verkaufsabsichten überraschten nicht, schrieb dazu ein Händler.
AMSTERDAM - NIEDERLANDE: FOTO: APA/APA (AFP)/JOHN THYS