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Der Euro-Stoxx-50 fiel um 0,63 Prozent auf 5.681,67 Punkte. Für den FTSE-100 ging es in London indes nach oben. Er gewann 0,92 Prozent auf 9.774,32 Zähler. Auslöser waren die Verbraucherpreise, die im November nicht so stark gestiegen sind wie erwartet. Damit werde eine Zinssenkung der Bank of England am Donnerstag wahrscheinlicher, sagten Beobachter.
Angesichts sich aufhellender Wachstumsaussichten dürfte die EZB "die Bremse ziehen" und die Leitzinsen nicht weiter senken, schrieb unterdessen Jörg Held, Portfolio-Manager beim Vermögensverwalter Ethenea zum EZB-Entscheid. Im Fokus stünden die aktualisierten Prognosen, die erstmals bis ins Jahr 2028 reichten. Da sich die Inflation bei zwei Prozent einpendelt, bestehe "keine Notwendigkeit für hektische Zinsschritte nach unten oder oben".
In London verteuerten sich unter den Finanzwerten HSBC um 2,7 Prozent, angetrieben von einem positiven Kommentar des Investmenthauses Keefe, Bruyette & Woods. UBS legten in der Schweiz um annähernd ein Prozent zu und erreichten den höchsten Stand seit April 2008.
Auch in der Eurozone waren Aktien aus der Finanzbranche kurz vor der EZB-Sitzung gesucht. In Mailand stiegen Generali um 2,2 Prozent; sie profitierten von einer neuen Kaufempfehlung der UBS. BNP Paribas verteuerten sich im Euro-Stoxx-50 um 1,6 Prozent.
Gemieden wurden dagegen die Papiere der Automobilhersteller. Renault gaben um 0,8 Prozent leicht nach und Stellantis fielen um 0,9 Prozent. Analyst Harald Hendrikse von der Citigroup wertete die von der EU-Kommission vorgeschlagene Lockerung des Aus für den Verbrennermotor als "das absolute Minimum" aus Sicht der Autobranche.
Unter den Rüstungsunternehmen zogen die Aktien von Rheinmetall nach ihrem jüngsten Tief seit Anfang Dezember um 1,7 Prozent an. Die Deutsche Bundeswehr darf neue Rüstungsgüter im Wert von 50 Milliarden Euro beschaffen. Das bewilligte in Berlin der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestags.