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Für gute Stimmung an den Börsen sorgten weiter die am Vortag gemeldeten Inflationsdaten aus den USA. Die Daten zeigten trotz der neuen Zölle keine Steigerung des Preisdrucks. Das untermauerte die Hoffnung der Anleger auf eine anstehende Leitzinssenkung der US-Notenbank Fed und bescherte den US-Börsen am Dienstag neue Rekordstände. "Die Wahrscheinlichkeit für eine Leitzinssenkung durch die US-Notenbank im September liegt nun bei 95 Prozent", sagte ein Anlagestratege der Deutschen Bank.
Geopolitisch richtet sich der Fokus bereits auf das Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin an diesem Freitag in Alaska. Europäer und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj befürchten, dass die Zukunft der Ukraine dabei womöglich über ihre Köpfe hinweg entschieden werden könnte.
Der stärkste Sektor an den Börsen war am Mittwoch bis Handelsschluss der Technologiesektor. Sie profitierten von den US-Vorgaben und der Erholung des Schwergewichts SAP. "Aus unserer Sicht ist die SAP-Aktie im kurzfristigen Bereich überverkauft und hat Potenzial für eine Erholung bis etwa 245 Euro", hieß es in einer Einschätzung des Brokers Index-Radar. SAP-Titel legten um drei Prozent auf 239 Euro zu.
Unter Druck standen dagegen die Ölwerte. Die Ölpreise waren nach einer Prognosesenkung der Internationalen Energieagentur (IEA) für die globale Rohölnachfrage gefallen und hatten damit ihren Schwächetrend fortgesetzt. Auch US-Lagerdaten brachten Gegenwind. TotalEnergies verloren 1,2 Prozent.
Aktien von Renk zogen nach der Ergebnispräsentation des Rüstungszulieferers zwei Prozent hoch. Die anhaltend hohen Ausgaben der Staaten für Verteidigung sorgen beim Rüstungszulieferer für pralle Auftragsbücher. So stieg das Neugeschäft im ersten Halbjahr um rund 47 Prozent auf 921 Mio. Euro. Der gesamte Auftragsbestand belaufe sich nun auf 5,9 Mrd. Euro und liege auf einem Rekordniveau, hieß es.
Aktien von Vestas gaben nach den Vortagesgewinnen 1,4 Prozent nach. Der Windturbinenhersteller erhielt im zweiten Quartal deutlich weniger Aufträge als vor einem Jahr. Der Auftragseingang sackte um 44 Prozent ab. Vestas begründete dies mit der Unsicherheit der Kunden mit Blick auf politische Richtungsentscheidungen - insbesondere in den USA unter dem Windkraftskeptiker Donald Trump.
Für die Titel des in London notierten Versicherers Beazley ging es um satte 10,5 Prozent hinab. Das Unternehmen hatte seine Prämienwachstumsprognose gesenkt.