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Europas Leitbörsen nach starker Vorwoche mit Verlusten

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Industriesektor klar tiefer - Airbus-Aktie verliert deutliche 5,7 %
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Die europäischen Börsen haben am Montag nach einer starken Vorwoche überwiegend mit Kursverlusten geschlossen. Zum Sinnbild einer nachlassenden Risikobereitschaft gerieten vor allem Kryptowährungen unter Druck, während Sorgen wegen einer möglichen Leitzinserhöhung in Japan Anleger weltweit beschäftigten.

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Der Euro-Stoxx-50 fiel um knappe 0,01 Prozent auf 5.667,48 Punkte, nachdem er in der vergangenen Handelswoche eine starke Performance von 2,8 Prozent aufgewiesen hatte. Der DAX der Frankfurter Börse verlor zum Start in den Dezember 1,04 Prozent auf 23.589,44 Zähler. Der britische FTSE wies ein Minus von 0,18 Prozent auf 9.702,53 Punkte auf.

Für den Industriesektor ging es in einer Branchenbetrachtung sehr stark bergab. Hier belastete vor allem ein Kursrutsch von 5,8 Prozent beim Schwergewicht Airbus. Der Flugzeugbauer hatte am Freitagabend den Betrieb seiner meistverkauften Modellfamilie A320 nach einem Zwischenfall zunächst eingeschränkt. Nach dessen Angaben haben die Fluggesellschaften inzwischen für die große Mehrheit der betroffenen, rund 6.000 Maschinen ein notwendiges Software-Update zur Behebung einer möglichen fehlerhaften Datenverarbeitung in der Flugsteuerung schon erledigt.

Die Aktien von Thales büßten im Sog der Airbus-Probleme 3,6 Prozent ein. Der Spezialist für Militärtechnik-, Luft- und Raumfahrtelektronik liefert wichtige Hardware für die Airbus-Flugsteuerung. Laut Airbus muss bei 15 Prozent der von Problemen betroffenen A320-Fliegern auch die Hardware erneuert werden. Thales habe aber betont, nicht für die Störung verantwortlich zu sein, schrieb Analyst Christophe Menard von Deutsche Bank Research. Ohnehin sei Airbus in letzter Konsequenz verantwortlich für die Sicherheit und Funktionalität des Systems, unabhängig davon, ob es von Airbus oder einem Zulieferer entwickelt worden sei.

Abwärts ging es auch für die Aktien aus dem Rüstungssektor. In Frankfurt büßten Rheinmetall, Hensoldt und Renk zwischen 2,2 und 4,7 Prozent ein. Vertreter der USA und der Ukraine haben ihre Gespräche am Sonntag über ein Friedensabkommen mit Russland als produktiv bezeichnet. Der US-Sondergesandte Steve Witkoff soll am Dienstag den russischen Präsidenten Wladimir Putin in Moskau treffen.

Zugleich gehe es am Markt "vielleicht ein bisschen weniger um die weiteren Aussichten für den Russland-Ukraine-Konflikt, die weiterhin sehr ungewiss sind, und ein bisschen mehr darum, dass Anleger auf Sektoren schauen, die in diesem Jahr gut gelaufen sind, und dort womöglich Gewinne mitnehmen", kommentierte Richard Flax, Chefanleger beim Vermögensverwalter Moneyfarm.

Stark unter Druck kamen nach einer Analystenabstufung die Aktien der ams-OSRAM und büßten in Zürich satte 16 Prozent auf 7,11 Franken ein. Die US-Bank JPMorgan hat das Kursziel für die Aktien von 8,90 auf 5,35 Franken gesenkt und die Aktien von "Neutral" auf "Underweight" abgestuft. Analyst Craig McDowell macht sich Sorgen um die Gewinnentwicklung, wie er am Freitagabend schrieb. Umsatzseitig liegt er für 2026 nach eigener Aussage etwa auf Höhe der Markterwartungen, hinsichtlich der Marge und der Barmittelzuflüsse ist er skeptischer.

LONDON - GROSSBRITANNIEN: FOTO: APA/APA/AFP/TOLGA AKMEN

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