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Börsengang des Prothesen-Herstellers Ottobock rückt näher

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Aktien dürften am oberen Ende der Spanne von 62 bis 66 Euro zugeteilt werden
 © APA/APA/AFP/DIMITAR DILKOFF
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Die Aktien des weltgrößten Prothesen-Herstellers Ottobock werden bei dessen Börsengang aller Voraussicht nach am oberen Ende der Preisspanne ausgegeben. Eine der mit der Neuemission betrauten Investmentbanken teilte großen Investoren am Montag mit, Zeichnungsgebote unter 66 Euro könnten wohl nicht berücksichtigt werden. Die Ottobock-Aktien seien zu diesem Preis mehrfach überzeichnet.

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Das Unternehmen wäre die erste Neuemission des Jahres im Prime Standard der Frankfurter Börse. Vor dem Sommer waren die Anläufe des Medizintechnik-Unternehmens Brainlab und des Auto-Ersatzteilehändlers Autodoc gescheitert.

Die Aktien werden zu 62 bis 66 Euro angeboten, die Zeichnungsfrist endet für große Anleger, um die der Vorstand noch in persönlichen Gesprächen wirbt, am Dienstag, für alle übrigen werden die Bücher schon am Montagnachmittag geschlossen.

Die Erstnotiz von Ottobock ist für Donnerstag geplant. Am oberen Ende der Spanne wird das Unternehmen mit 4,2 Mrd. Euro bewertet, einschließlich Schulden wären es 5,3 Mrd. Euro. Das Emissionsvolumen läge bei einem Ausgabepreis von 66 Euro bei 808 Mio. Euro, wovon 708 Millionen an die Eigentümerfamilie Näder gehen. Aufsichtsratschef Hans Georg Näder und seine Töchter halten aber auch nach dem Börsengang mehr als 80 Prozent der Anteile.

Sie brauchen das Geld, um teure Kredite zu tilgen, mit denen sie das Unternehmen erst 2024 wieder vollständig in ihre Hand gebracht hatten. Der schwedische Finanzinvestor EQT verkaufte seinen Minderheitsanteil von 20 Prozent damals nach sieben Jahren an die Familie zurück. Diese wäre aber auch nach dem Erhalt des Emissionserlöses laut Börsenprospekt noch mit fast einer Milliarde Euro verschuldet.

Für fast ein Drittel des Emissionsvolumens hatte Ottobock bereits im Vorfeld feste Abnehmer gefunden. Der Hamburger Milliardär Klaus-Michael Kühne (Kühne & Nagel) hat sich verpflichtet, Aktien für bis zu 125 Mio. Euro zu kaufen und würde damit knapp drei Prozent an Ottobock halten. Als zweiter Ankeraktionär tritt der Smallcap World Fund auf, ein Fonds des US-Vermögensverwalters Capital Group, der Papiere für 115 Mio. Euro zeichnen will. Organisiert wird der Börsengang von BNP Paribas, der Deutschen Bank und Goldman Sachs.

SAINT-DENIS - FRANKREICH: FOTO: APA/APA/AFP/DIMITAR DILKOFF

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