Immobilienpreise seit 2010 um 40 Prozent gestiegen

Was haben riskante Aktienmärkte und solide österreichische Immobilienpreise gemeinsam? Sie steigen ähnlich stark. Welche Städte zu den Spitzenreitern beim Preisanstieg zählen und bei welchen Immobilien die Preissteigerung an höchsten sind. Wie stark die Kosten für selbstgenutzte Immos angezogen haben und was Experten nun raten.

Immobilienpreise seit 2010 um 40 Prozent gestiegen

In Salzburg stiegen die Immobilienpreis in sechs Jahren um 58 Prozent.

Die jährliche Preissteigerung bei österreichischen Immobilien 2016 steht großen Börsenindizes wie Dax oder S&P um nichts nach. Stiegen die Preise, gemessen am österreichischen Häuserpreisindex (HPI), doch alleine im Vorjahr im Vergleich zu 2015 um 8,5 Prozent.

Gebrauchte Immobilien: 9,4 Prozent Preisanstieg

Nach den langen Jahren der Preissteigerung eine erstaunliche Entwicklung. Laut Berechnungen von Statistik Austria war der Preisanstieg im Vorjahr sogar deutlich höher als in den Jahren davor (2015: +4,9%, 2014: +3,5%). Der Kauf von bestehendem Wohnraum wurde mit einem Plus von 9,4% deutlich teurer als jener des neu gebauten Wohnraums (+3,8%). Davon nahmen die Preise bestehender Häuser um 7,4%, jene bestehender Wohnungen um 10,4% im Jahresvergleich zu. Grundlage der Erhebung sind die von Privathaushalten getätigten Käufe von neuen und bestehenden Häusern und Wohnungen. Es werden die tatsächlichen Transaktionspreise erfasst, auf Quadratmeterpreise umgerechnet und quartalsweise ausgewertet.

Der Teilindex "Kauf von neuem Wohnraum", der die Preisentwicklung von neuen Wohnungen und Fertighäusern abbildet, stieg im Jahr 2016 im Vergleich zu 2015 um 3,8% (Indexstand 136,24).

In sechs Jahren ein Plus von rund 140 Prozent

Der Häuserpreisindex 2010 (HPI) stieg seither um 141,32. Das vierte Quartal 2016 wies einen Indexstand von 142,38 auf.

Regionaler Vergleich: Wien und Salzburg als Spitzenreiter

Seit Beginn der HPI-Indexreihe im Jahr 2010 stiegen die Preise im ländlichen Raum weniger stark als im Österreichdurchschnitt (+41,3%). In ländlichen Gebieten war die Teuerung der Häuser im Bundesland Salzburg (ohne die Stadt Salzburg) (+35,3%) am höchsten, gefolgt von Kärnten (+32,9%). Den geringsten Preisanstieg der Häuser wies das westliche Niederösterreich (+25,0%) auf.

In den sechs größten städtischen Regionen reihten sich die Teuerungsraten der Wohnungen seit 2010 wie folgt: Wien lag an erster Stelle (+71,8%), gefolgt von Salzburg (+58,2%), Bregenz und Innsbruck (+50,6%), Graz (+41,6%) und Linz (+36,1%). Im Vergleich zum Vorjahr verteuerten sich Häuser im Burgenland am stärksten (+13,8%), während sich im Bundesland Salzburg sogar eine Preissenkung im Vergleich zu 2015 (-3,2%) zeigte. Bei den Wohnungen in städtischen Regionen wies Graz mit 14,0% die stärkste Teuerung auf, gefolgt von Bregenz und Innsbruck (12,1%), Wien (10,9%) und der Stadt Salzburg (8,2%).

International bei den Spitzenreitern

Im europäischen Vergleich lag der österreichische Häuserpreisindex im Durchschnitt der ersten drei Quartale 2016 (das vierte Quartal wird international erst im April 2017 veröffentlicht) mit einer Preissteigerung von 9,1% im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres deutlich über der durchschnittlichen HPI-Teuerungsrate des Euroraums (+3,2%) und der Europäischen Union (+4,1%).

Kosten für selbstgenutzte Immos stieg in sechs Jahren um 18 Prozent

Der Preisindex für selbstgenutzten Wohnraum stellt eine Erweiterung zum Häuserpreisindex dar. Dieser enthält neben der Beschaffung von neuem und bestehendem Wohnraum auch Ausgaben, die mit der Anschaffung und dem Eigentum von Wohnraum anfallen, z. B. Gebühren des Erwerbs, Versicherungen und Kosten für Reparaturen und Renovierungen. Dieser Index enthält nur den neu zum Sektor Haushalte hinzugekommenen Wohnraum (also keine Transaktionen von Haushalt zu Haushalt). Er stieg im Jahr 2016 um 1,8% (2015: +2,1%, 2014: +2,7%) und wies auf Basis 2010 einen Indexstand von 117,84 auf.

Expertentipp: Immobilien noch rasch vor dem Ende des Hypes verkaufen

Doch wie trend.at bereits berichtete, soll sich der Goldrausch am heimischen Immobilienmarkt dem Ende zuneigen. Für 2017 erwarten die Experten von Raiffeisen Immobilien eine Stabilisierung der Verkaufspreise auf hohem Niveau. Wer seine Immobilie verkaufen will, sollte jedoch nicht mehr länger zuwarten, sondern sich von der Liegenschaften trennen. „Denn die Preise setzen zur „sanften Landung“ an", ist Peter Weinberger, Chef von Raiffeisen Immobilien NÖ/Wien/Burgenland überzeugt.

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