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ÖGVS-Test: Haushaltsversicherungen im Check

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Hält der finanzielle Rettungschirm, was er verspricht? Die österreichische Gesellschaft für Verbraucherstudien hat Tarife und Leistungen von Haushaltsversicherungen geprüft.

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Auf diese Polizze verzichtet kaum ein Haushalt. Passieren kann einiges. Tatsächlich ist in den Polizzen vieles abgedeckt – und in Kombination mit einer Haftpflicht auch Schäden, die von den Versicherten selbst verursacht werden. Vergleichen lohnt sich, denn die Unterschiede bei den Jahresprämien sind enorm. „Für einen Single-Haushalt mit 40 m2 in Linz lassen sich bis zu 77 Prozent sparen,“ führt ÖGVS-Projektleiterin Christina Berger aus. Aber auch bei den anderen Profilen erreichte das Sparpotenzial bis zu 75 Prozent.

Aber Achtung: Die Jahresprämie sollte nicht das allein entscheidende Kriterium sein. „Bei einigen Tarifen sind dann etwa Schäden, die durch Fahrlässigkeit entstehen, nicht abgedeckt“, so Berger. Wer die Wohnung bei laufender Waschmaschine verlässt, hat unter Umständen das Nachsehen. Stark variabel sind Deckungen für Bargeld und Schmuck. Sind Fahrräder inkludiert? Welche Naturgefahren sind versichert? Ist die Einrichtung mit Neuwert gedeckt? Bis zu welcher Höhe sind Aufräumkosten vorgesehen? Gibt es Hilfe durch die Versicherung, sogenannte Assistance? Sind Kosten für Hotel und Ersatzquartier dotiert?

Gesamturteil (Note)

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Gesamturteil (Note)

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Neue Bedrohungen versichern

Interessant: Versicherungen sichern auch neue Phänomene ab – so decken einige das aktuelle Thema Telefonmissbrauch ab. Manche bieten Unterversicherungsverzicht an und zahlen bis zur vereinbarten Höhe ohne weitere Prüfung. Genaues Hinsehen lohnt sich bei der Haftpflicht, wenn Schäden gegenüber Dritten abgedeckt werden müssen – die Bandbreite reichte hier von einer bis zu sechs Millionen Euro.

„Wer Wert auf umfassenden Schutz legt, sollte nicht nur auf den Preis schauen“, rät Berger. Das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bei den Tarifen offerierte die Merkur, knapp gefolgt von Wüstenrot und der Kärntner Landesversicherung.

In der Subwertung TRANSPARENZ & KOMFORT wurde die Auffindbarkeit der Versicherungsbedingungen und -beschreibungen unter die Lupe genommen. Die Experten stießen auf erhebliches Optimierungspotenzial: „Nicht bei allen sind vergleichende Beschreibungen der Tarife und Zusatzpakete mit den jeweils zentralsten Versicherungsleistungen bereits auf der Website ersichtlich.“ Gehen Versicherungen davon aus, dass Verbraucher „nur“ mehr Vergleichsportale konsultieren, und vernachlässigen darob den eigenen Webauftritt? „Die detaillierteren Versicherungsbedingungen haben nur zwölf Anbieter auf der Website verlinkt. Einen Onlinerechner zur individuellen Prämienberechnung auch nur 13.“ Positivst aufgefallen ist hier VAV mit einer 100-prozentigen Performance, gefolgt von Getsafe und der Allianz.

Beim KUNDENDIENST war Ähnliches zu beobachten wie bereits in anderen Testreihen. Auf der Habenseite: Die Kontaktaufnahme war bei allen Anbietern via E-Mail, Kontaktformular oder Telefon möglich. Bei manchen Unternehmen fand sich sogar ein Livechat auf der Website. Auf der Sollseite waren teils erhebliche Mängel in der Beauskunftung zu erkennen. Projektleiterin Berger fasst die gemachten Erfahrungen zusammen: „Wurden Fragen zu Leistungsumfang oder rechtlichen Belangen gestellt, wurden die von den Mitarbeitenden zum Teil gar nicht oder nur knapp und wenig ausführlich beantwortet.“ Am kompetentesten war der Kundendienst der Wiener Städtischen, gefolgt von der VAV und der Oberösterreichischen Versicherung.

Das Gesamtklassement entschied Wüstenrot für sich, vor allem dank der Tarife. VAV, die Siegerin von 2022, landete diesmal auf Platz zwei, und die Kärntner Landesversicherung schaffte dank guter Tarife und einem überzeugenden Kundendienst den dritten Platz.

Die ausführlichen Testergebnisse mit allen Details sind gegen 1.640 Euro zuzüglich USt. unter info@qualitaetstest.at erhältlich.

Dieser Artikel ist erstmals im trend. PREMIUM am 6. Dezember 2024 erschienen.

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