Österreicher bunkern Geld, Gold und Immobilien
Die Krise zeigt Wirkung. Wie aus einer GfK-Umfrage hervorgeht, setzen Herr und Frau Österreicher bei ihren Finanzgeschäften zwar immer noch mehrheitlich auf's Sparbuch, doch Geld und Immobilien werden immer beliebter.

Die heimischen Anleger und Sparer wollen seit der Wirtschaftskrise 2008/09 bei ihren Finanzgeschäften auf Nummer sicher gehen. Das Interesse an Gold und Immobilien ist seitdem rasant gestiegen. Nur 7 Prozent der befragten Anleger hatten 2007 Gold als "besonders interessantes" Investment bezeichnet. Im zweiten Quartal 2012 waren es bereits 24 Prozent. Auch das Interesse an Immobilien ist in diesem Zeitraum von 22 auf 35 Prozent stark gestiegen. Sparbuch (46 Prozent) und Bausparen (40 Prozent) sind aber weiterhin die beliebtesten Anlageformen in Österreich. Das ergab eine heute, Montag, veröffentlichte Umfrage der GfK Austria.
"Das nach wie vor hohe Interesse an Sachwertanlagen zeigt, dass die Stimmung unter Österreichs Anlegern nach wie vor auf wackeligen Beinen steht", erklärte GfK-Expertin Sonja Buchinger. Wohnungen, Häuser und Grundstücke sowie Gold hätten im Verlauf der Krise zunehmend an Attraktivität gewonnen. Die Krisenstimmung hat auch das Geld bunkern zu Hause beliebter gemacht. 2007 hielten dies nur 5 Prozent für "interessant", aktuell bereits 13 Prozent. Relativ konstant blieb in den vergangenen Jahren das Interesse an Lebensversicherungen (26 Prozent), Pensionsvorsorge mit staatlicher Förderung (19 Prozent) und privaten Zusatzpensionen (17 Prozent).
Aktieninvestments sinken
Fonds und Aktien sind seit der Wirtschaftskrise in der der Gunst der heimischen Anleger deutlich gesunken. In Vorkrisenzeiten hielten noch 20 Prozent der Sparer Investmentfonds für eine attraktive Anlage. Im zweiten Quartal 2012 waren es nur mehr 12 Prozent. Bei Aktien gingen die Zustimmungswerte von 15 Prozent (2007) auf aktuell 11 Prozent zurück.
Die Halbierung der Bausparprämie hat offenbar die Attraktivität dieses Investments rasant sinken lassen. Während Bausparverträge im vergangenen Jahr laut Gfk so beliebt waren wie in den Jahren davor noch nie (53 Prozent), stürzten die Werte dann im ersten Quartal 2012 auf 43 Prozent und im zweiten Quartal auf 40 Prozent ab. Statt derzeit drei Prozent ihrer Einzahlungen erhalten Sparer seit April nur noch 1,5 Prozent Prämie vom Staat.