Geheime Immobilien-Perlen

In welchen Gebieten die Immobilienpreise noch günstig sind - und bestimmt steigen werden.

Geheime Immobilien-Perlen

Die Preise für Wohnungen oder Häuser können selbst innerhalb eines Bezirks, von einem Straßenzug zum nächsten oder von einem Ortsteil zum anderen, deutlich schwanken. Aber genau diese Gebiete sind sowohl für Makler als auch für Private die interessantesten Lagen. Schließlich lässt sich dort in Zukunft das beste Geschäft machen. Oder man kann jetzt noch günstig kaufen. FORMAT hat sich mit einer Reihe von Spezialisten auf die Suche nach diesen " verborgenen Perlen “ gemacht.

Ein wesentlicher Faktor bei der Entscheidung, ob eine Lage in Zukunft im Preis steigen wird, sind Infrastrukturprojekte. Eine gute Verkehrsanbindung erhöht die Frequenz eines Gebietes, und das hebt wiederum die Preise. Deshalb haben in der unmittelbaren Nachbarschaft des im Bau befindlichen neuen Zentralbahnhofs die Preise für Wohnungen bereits angezogen. Doch es gibt noch interessante Gebiete in den umliegenden Bezirken.

Manchmal werden Preise auch "gemacht“. Gentrifizierung bezeichnet das Phänomen, wenn institutionelle Investoren in bestimmten Gegenden Akzente setzen (Lokale ansiedeln, kulturelle Einrichtungen fördern), um diese Grätzln attraktiver zu machen. Die besten Beispiele dafür sind das Viertel um den Karmelitermarkt im zweiten und um den Yppenmarkt im 16. Wiener Gemeindebezirk.

Brigittenau: Millenniumsprung

Die Büroflächen rund um den Millennium Tower sind gut vermietet. Auch die Aufwertung der U6 rückt ein Grätzl in den Fokus der Anleger: Rund um Engerthstraße, Leystraße und Leipziger Straße werden die Preise 2013 um zehn Prozent steigen.

Rudolfsheim: Grün nach Rotlicht

Der Straßenstrich neben dem Westbahnhof wurde verbannt. Das bringt Ruhe, und das Gebiet rund um die äußere Goldschlagstraße wird attraktiv. Es gibt zahlreiche Jahrhundertwendehäuser mit guter Substanz. Potenzial 2013: 15 Prozent.

Salzburg-Anif: Fast in der Stadt

Der Salzburger Stadtteil Anif zählt laut Immo-Experten zu den dynamischen Regionen. Nicht nur die dortigen Mittelbetriebe sorgen für Zuzug, auch die steigenden Preise der Stadt Salzburg treiben immer mehr in die pittoreske Peripherie.

Grinzens: Goldene Dächer

Wohnfläche in Innsbruck hat sich im Vorjahr um 6 Prozent verteuert. Es lohnt sich ein Blick über die Stadtgrenze. Im Gebiet um die Tiroler Landeshauptstadt zeigen sich Perlen: Gemeinden Grinzens & Navis - mit 12 bis 18 Prozent Steigerungspotenzial.

Meidling: Zwei Hotspots

Das Gebiet rund um die Arndtstraße zwischen Linker Wienzeile und äußerem Gürtel bietet hervorragende Infrastruktur. Und das Grätzl rund um die Schönbrunner Schlossallee hat Cottage-Charakter. Preissteigerungen von zehn Prozent sind möglich.

Linz-Urfahr: Schöne Umgebung

Das Linzer Gebiet Urfahr ist die Cottagelage der Stahlstadt und damit teuer (1.600 Euro pro Quadratmeter). Sehr nah dran, aber deutlich günstiger liegen etwa Steyregg, Puchenau und Altenberg (knapp 1.460 Euro pro Quadratmeter).

Wieden: Zentraler Zuzug

Der neue Zentralbahnhof soll 2015 in Betrieb gehen. Bis dahin werden auch die Preise weiter steigen. Der obere Teil des 4. Bezirks (Rainergasse, Schönburggasse, Karolinengasse) wird zum zentrumsnahen aufholen. 15 Prozent Potenzial für 2013.

Tullnerfeld: Immos auf Schiene

Ab 9. Dezember fahren ÖBB und Westbahn den Regionalbahnhof Tullnerfeld an. Vorteil: Von Wien nach Tulln braucht man dann 15 Minuten. Grundstücke werden damit interessanter und beginnen im Preis zu steigen (Potenzial: 25 Prozent).

Leopoldstadt I: Marktmacht

Das Viertel westlich des Augartens hat schon im Preis angezogen. Nun wird Leben in den östlichen Teil - und zwar rund um den Volkertmarkt - kommen. Preisentwicklungen wie im Karmeliterviertel sind 2013 vorprogrammiert: 15 bis 20 Prozent.

Leopoldstadt II: Designviertel

Zwischen Uniqa Tower und dem Hotel Sofitel hat sich eine spannende Restaurant- und Fashion-/Designszene angesiedelt. Die Jahrhundertwendehäuser sind schön, aber noch unrestauriert. Mit der Nähe zum 1. Bezirk: 15 Prozent Plus 2013.

Stockerau: Wiener Nah-Zone

Viele Wiener zog es nach Korneuburg und Bisamberg. Das hat Grundstückspreise dort veredelt. In deren Nähe ragen Stockerau und Spillern mit leistbaren Quadratmeterpreisen heraus. Die Flächen sind 15 bis 20 Prozent unterbewertet.

Graz-Umgebung: Auswärts-Quartier

Die größte Differenz in Österreich klafft zwischen der Stadt Graz und ihrer Umgebung. Während in der Landeshauptstadt 2.800 Euro pro Quadratmeter verlangt werden, sind die umliegenden Gemeinden mit 2.000 Euro deutlich billiger.

Oberndorf: Anlage für Luxusobjekte

Im Nadel-Streif im berühmten Kitzbühel trifft sich die Hautevolee. Der Einstiegspreis dort ist mit 3.250 Euro pro Quadratmeter sehr hoch. In den umliegenden Ortschaften Oberndorf, Reith bei Kitzbühel oder Aurach sind die Preise noch moderat, werden aber sicher anziehen.