
Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen wächst weiter, wenn auch langsamer. Besonders stark trifft es den Dienstleistungssektor, den Handel und den Bau.
von
Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Österreich liegt nach den ersten drei Quartalen heuer mit 5.145 um 7 Prozent höher als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Alleine im dritten Quartal waren es mit 1.626 Pleiten um 6,5 Prozent mehr als in der Vorjahresperiode. Damit hat sich die Dynamik im Jahresverlauf etwas abgeschwächt, berichtete die Statistik Austria am Montag in einer Aussendung. Hauptbetroffen war der Dienstleistungsbereich, gefolgt vom Handel und der Baubranche.
Die meisten Insolvenzen im dritten Quartal gab es bei den Finanzdienstleistungen/sonstigen Dienstleistungen (468), im Handel (274), im Bau (245) sowie in der Beherbergung und Gastronomie (203). Die Zahl der Insolvenzen hängt aber auch grundsätzlich stark von der Anzahl der in den einzelnen Wirtschaftsbereichen aktiven Unternehmen ab.
Registrierungen als Absichtserklärungen
Die meisten Registrierungen von 15.813 gab es im Juli, August und September (2024: 15.761) im Dienstleistungsbereich. Registrierungen sind als Absichtserklärungen einer Unternehmensgründung zu verstehen, nicht als tatsächliche Gründungen. Trotzdem sind sie laut Behörde ein wichtiger Frühindikator zur Wirtschaftsentwicklung. Die meisten gab es im dritten Vierteljahr in den Bereichen Finanzdienstleistungen/sonstige Dienstleistungen (4.830), persönliche Dienstleistungen (3.474) und im Handel (2.879). Deutlich geringer war die Zahl der Registrierungen in den Bereichen Verkehr (687), Bau (840) und Sachgütererzeugung (993), so die Statistikbehörde.
Gesamtjahr
Im Gesamtjahr 2024 hatte es rund 6.550 Insolvenzen gegeben, nur in den Jahren 2005 (gut 7.000) und 2009 (6.900) waren es laut KSV-Daten mehr gewesen. Die Gläubigerschutzverbände erwarten für heuer eine leicht steigende Tendenz auf 6.500 bis 7.000 Pleiten.