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"Dieser Rückgang der Forderungen bei gleichzeitigem Anstieg der Zahl der Unternehmensinsolvenzen ist darauf zurückzuführen, dass im 1. Halbjahr 2024 mehr wirtschaftlich bedeutende Unternehmen Insolvenz beantragt hatten als im 1. Halbjahr 2025", erläuterte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag.
Im August ist die Zahl der beantragten Regelinsolvenzen nach vorläufigen Angaben um 11,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen. Von den Insolvenzverfahren sind rund 30 Prozent Regelinsolvenzverfahren, zu denen in erster Linie alle Verfahren von Unternehmen zählen. Außerdem wird das Regelinsolvenzverfahren bei Personen angewandt, die wirtschaftlich tätig sind. Bei den Ergebnissen ist laut Destatis zu berücksichtigen, dass die Anträge erst nach der ersten Entscheidung des Insolvenzgerichts in die Statistik einfließen. Der tatsächliche Zeitpunkt des Insolvenzantrags liegt in vielen Fällen annähernd drei Monate davor.
Die Fachleute des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) erheben Frühindikatoren, die dem Insolvenzgeschehen in der Regel zwei bis drei Monate vorauslaufen. Diese deuten auf einen leichten Anstieg im September und hohe Werte im Oktober hin. "Die Höhe der Frühindikatoren lässt für den Herbst zwar viele Insolvenzen erwarten, deren Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt dürften jedoch moderat bleiben", sagte Steffen Müller, Leiter der IWH-Insolvenzforschung.