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Die US-Notenbank entscheidet am 16. und 17. September über ihre weitere Geldpolitik. Als Grund für seine Unentschlossenheit nannte der Präsident des Fed-Bezirks Chicago die anhaltende Unsicherheit, wie stark die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump die Inflation beschleunigen und den Arbeitsmarkt belasten könnte. An den Finanzmärkten wird derzeit fest mit einer Zinssenkung in diesem Monat gerechnet. Damit solle eine weitere Abkühlung des Arbeitsmarkts verhindert werden.
US-Notenbankchef Jerome Powell hat jüngst die Tür für eine Zinssenkung geöffnet und auf zunehmende Risiken für den Arbeitsmarkt verwiesen. Die Währungshüter haben den Leitzins heuer noch nicht angetastet und ihn in der Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent belassen. Sie verwiesen dabei darauf, dass sie vor einem etwaigen Zinsschritt erst abwarten wollten, welche Folgen die Handelspolitik für die Inflation und den Arbeitsmarkt hat. Die kräftige Abkühlung des Arbeitsmarkts spielt Anhängern eines lockeren geldpolitischen Kurses in der Fed nun in die Hände.
Trump übt seit längerem Druck auf die Fed aus, die Zinsen sofort und deutlich zu senken. Er versucht zudem, die Zusammensetzung des Fed-Direktoriums zu seinen Gunsten zu verändern. So hat Trump die Fed-Gouverneurin Lisa Cook entlassen, die sich gerichtlich dagegen wehrt. Analysten warnen, dieser Druck gefährde die politische Unabhängigkeit der Notenbank, die als entscheidend für eine wirksame Inflationsbekämpfung gilt.