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Der US-Senat hat einen Übergangshaushalt für die Zeit bis Ende Jänner beschlossen, dem nur noch die Zustimmung im Repräsentantenhaus fehlt, bevor US-Präsident Donald Trump seine Unterschrift darunter setzen kann. Durch die Hoffnung, dass die Blockade zu Ende geht, richten Börsianer ihre Blicke wieder stärker auf dann nachzuholende Wirtschaftsdaten und den davon abhängigen Zinskurs der US-Notenbank Fed. Daten des privaten Dienstleisters ADP signalisierten am Dienstag eine Abschwächung des Arbeitsmarktes.
Auf Unternehmensseite wurde die Nachrichtenlage ruhiger. Für Gesprächsstoff sorgte jedoch die Erkenntnis, dass der japanische Tech-Investor Softbank bereits im Oktober seine gut 32 Millionen Nvidia-Aktien für 5,8 Milliarden US-Dollar verkauft hatte, wie erst jetzt bekannt wurde. Dies gab den Zweifeln an den hohen Bewertungen der US-Techkonzerne neue Nahrung. Die Titel des KI-Chipriesen konterten ihre Vortagsrally mit einem Abschlag von drei Prozent. Andere Aktien aus der Chipbranche gerieten auch unter Druck.
Positiv auffällig war unter den Dow-Werten Nike mit einer Erholung um gut 3,9 Prozent. Analystin Lorraine Hutchinson von der Bank of America schrieb in einer Studie, der jüngste Rücksetzer bei dem Sportartikelhersteller biete für Anleger eine attraktive Anlagechance. Sie baut dabei auf die Innovationskraft und globale Events wie die 2026 anstehende Fußball-Weltmeisterschaft als Umsatz-und Margentreiber. Seit Ende August waren die Nike-Aktien um bis zu 25 Prozent abgesackt.
In einem nachrichtenarmen Umfeld waren es weitere Analystenkommentare, die am Dienstag die Kurse bewegten. Die Titel des Satelliten-Betreibers Viasat zogen nach einer Hochstufung durch die US-Bank JPMorgan um 3,1 Prozent an. Analyst Sebastiano Petti begründete dies mit einer höher eingeschätzten Wahrscheinlichkeit, dass das Unternehmen sein Segment Defense and Advanced Technologies (DAT) ausgliedern wird.
Beim Gasehersteller Linde war die Kursentwicklung nach einer Kaufempfehlung mit einem Anstieg um 1,4 Prozent etwas verhaltener. Seine Empfehlung mit "Buy" begründete Analyst Joshua Spector von der Schweizer Großbank UBS damit, dass der Wachstumstitel mit Defensivqualitäten ein attraktives Verhältnis von Risiken und Chancen biete.
Nachdem die Aktien von UPS und Fedex am Vortag noch unter einem Flugverbot für ihre MD-11-Frachtflugzeuge gelitten hatten, zogen sie nun um 5,5 respektive 2,1 Prozent an. Als Treiber galten Aussagen von Fedex im Rahmen einer Investorenkonferenz, die die Angst der Anleger vor einem potenziell schwachen Weihnachtsquartal milderten.