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Taiwan erwartet wegen KI-Boom stärkstes Wachstum seit 2010

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BIP-Wachstum um knapp 7,4 Prozent erwartet
 © APA/HARALD SCHNEIDER
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Taiwan erwartet durch den Boom der Künstlichen Intelligenz (KI) das stärkste Wirtschaftswachstum seit 15 Jahren. Dank der KI-getriebenen Nachfrage nach Technologieprodukten werde das Bruttoinlandsprodukt heuer voraussichtlich um 7,37 Prozent zulegen, hieß es in der in Taipeh veröffentlichten Vorhersage des Statistikamtes. Ein stärkeres Wachstum gab es zuletzt 2010 mit 10,25 Prozent, als nach der globalen Finanzkrise eine Erholung einsetzte.

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Noch im August war die Behörde nur von 4,45 Prozent ausgegangen. US-Zölle dürften jedoch den Ausblick für das kommende Jahr eintrüben.

Taiwan spielt eine entscheidende Rolle in der globalen KI-Lieferkette für Unternehmen wie Nvidia und Apple. Diese Position wird durch den weltgrößten Hersteller von Chips für KI-Anwendungen, Taiwan Semiconductor Manufacturing (TSMC), untermauert. "Das bisherige Wachstum übertraf die Erwartungen aufgrund der starken Nachfrage nach KI-Servern, da die US-Cloud-Dienstleister ihren Wettbewerb weiter verschärften", sagte Analyst Kevin Wang von der Investmentberatung Taishin.

Für das Jahr 2026 hob das Statistikamt seine Wachstumsprognose ebenfalls an, und zwar von zuvor 2,81 Prozent auf 3,54 Prozent. Die Behörde äußerte sich jedoch vorsichtig zu den Aussichten und verwies auf die Unsicherheit durch US-Zölle. Auf Importe aus Taiwan erheben die USA einen Zoll von 20 Prozent. Halbleiter sind davon derzeit jedoch ausgenommen. "Die Zölle hatten in diesem Jahr keine großen Auswirkungen, bleiben aber eine Unsicherheit für das nächste Jahr", hieß es von der Behörde. Die Regierung in Taipeh befindet sich in Gesprächen über eine Senkung der Abgaben.

Das starke Wirtschaftswachstum stützt die Einschätzung, dass die taiwanische Zentralbank die Zinssätze bei ihrer Sitzung im Dezember unverändert lassen wird, sagte Analyst Wang. Für 2026 rechnet das Statistikamt mit einem Exportwachstum von 6,32 Prozent, hieß es zudem.

WIEN - ÖSTERREICH: FOTO: APA/HARALD SCHNEIDER

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