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Paramount Skydance bereitet Gebot für Warner Bros vor

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Aktien von Warner Bros stiegen nach der Nachricht um bis zu 30 Prozent
 © APA/APA/AFP/VALERIE MACON
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Der Hollywood-Riese Paramount Skydance greift nach dem Rivalen Warner Bros Discovery. Paramount bereite ein Übernahmeangebot für Warner vor, sagte ein Insider laut Reuters. Ein solcher Schritt könnte zwei traditionsreiche US-Filmstudios zusammenführen und die Unterhaltungsbranche umgestalten. Zuerst hatte das "Wall Street Journal" (WSJ) über die Pläne berichtet.

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Demnach steht hinter dem Angebot die Familie Ellison, zu der Skydance-Chef David Ellison und sein Vater, der milliardenschwere Oracle-Mitbegründer Larry Ellison, gehören. Ellison ist ein langjähriger Vertrauter von US-Präsident Donald Trump.

Das Vorhaben kommt nur wenige Wochen, nachdem Skydance Paramount Global für 8,4 Mrd. Dollar (rund 7,2 Milliarden Euro) übernommen hat. Dem WSJ-Bericht zufolge will Skydance alle Medienwerte von Warner Bros Discovery erwerben, einschließlich des Filmstudios Warner Bros, des Senders HBO und des Nachrichtensenders CNN. Unter einem Dach wären dann auch Comic-Superhelden wie Superman, Nickelodeons SpongeBob und Science-Fiction-Reihen wie "The Matrix" und "Star Trek".

Bei dem Angebot handelt es sich der Zeitung zufolge überwiegend um ein Bar-Angebot. Die Aktien von Warner Bros Discovery stiegen nach der Nachricht um bis zu 30 Prozent, während die von Paramount um 15 Prozent zulegten. Paramount und Warner Bros lehnten eine Stellungnahme zu dem Bericht ab. Ein offizielles Angebot sei noch nicht unterbreitet worden und die Pläne könnten noch scheitern, berichtete das WSJ weiter.

Das Vorhaben unterstreicht den zunehmenden Wettbewerb in der Medienbranche. Traditionelle Anbieter versuchen, ihre Größe zu steigern und ihre Streaming-Dienste zu stärken, da die Zuschauerzahlen im Fernsehen und die Werbeeinnahmen zurückgehen. Sie sehen sich einer verschärften Konkurrenz durch finanzstarke Technologiekonzerne wie Apple und Amazon ausgesetzt, die ebenfalls als Streaming-Anbieter tätig sind. "Es ist ein sehr machbares Geschäft, ich denke, es könnte sogar Sinn machen", sagte Douglas Arthur, Analyst bei Huber Research. "Sicherlich mangelt es der Familie Ellison nicht an Geld. Und jeder hat über die Konsolidierung bei Studios und Streaming gesprochen."

Rechtsexperten zufolge dürfte ein solches Geschäft jedoch auf kartellrechtliche Bedenken stoßen. "Das Justizministerium wird untersuchen wollen, ob die Fusion zu höheren Preisen für die Verbraucher führen, die Verhandlungsmacht der Kreativen verringern und die Vielfalt der Inhalte schmälern könnte", erklärte Andre Barlow, Kartellrechtsanwalt in Washington. Gleichzeitig könnte die Kartellabteilung des Justizministeriums unter der Regierung von US-Präsident Trump nachsichtiger sein als die unter seinem Vorgänger Joe Biden.

Die Finanzkraft von Larry Ellison gilt als entscheidend für das Gelingen des Deals. Sein Vermögen wird vom Magazin "Forbes" auf mehr als 360 Mrd. Dollar geschätzt. Der Marktwert von Paramount Skydance lag vor Bekanntwerden des potenziellen Angebots bei 16,4 Mrd. Dollar, der von Warner Bros Discovery bei rund 30 Mrd. Dollar. Warner Bros Discovery hat zwar an der Reduzierung seiner Schulden gearbeitet, weist aber immer noch eine Nettoverschuldung von etwa 30 Mrd. Dollar auf.

LAS VEGAS - USA: FOTO: APA/APA/AFP/VALERIE MACON

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