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Foxconn wird die Komponenten für die Rechenzentren, zu denen Kabel, Stromversorgungssysteme und Netzwerkausrüstung gehören, in seinen US-Werken herstellen. Damit könnten die Lieferketten gestärkt und mögliche Zölle der US-Regierung umgangen werden.
Die Partnerschaft unterstreicht die wachsende Bedeutung von KI für Foxconn. Der Konzern will in den kommenden drei bis fünf Jahren jährlich 2 bis 3 Mrd. Dollar (1,7 bis 2,6 Mrd. Euro) in KI investieren, wie der Vorstandsvorsitzende Young Liu der Nachrichtenagentur Reuters sagte. KI werde den größten Teil der Investitionen ausmachen, erklärte Liu weiter.
OpenAI-Chef Sam Altman hatte gesagt, das Start-up wolle 1,4 Billionen Dollar (1,22 Bio. Euro) für den Aufbau von Rechenkapazitäten ausgeben. Unabhängig davon kündigte Foxconn zudem ein Joint Venture mit der Alphabet-Tochter Intrinsic an, um Robotik und Automatisierung in der Fertigung voranzutreiben.
Der taiwanische Konzern ist ein wichtiger Produzent von Hochleistungsservern für Künstliche Intelligenz. Vom weltweiten Boom beim Bau von Rechenzentren verspricht sich die offiziell Hon Hai Precision Industry genannte Firma "signifikantes" Wachstum. Im vergangenen Quartal hatte ihr das KI-Geschäft jeweils zu überraschend starken Zahlen verholfen. Dabei überholte die Serversparte die Smartphone-Fertigung erstmals als wichtigsten Umsatzbringer.
OpenAI hat in den vergangenen Wochen zahlreiche Kooperationen geschlossen, um sich Rechenkapazitäten für die KI-Entwicklung zu sichern. So buchte das Start-up zusätzliche Server bei Cloud-Anbietern wie Amazon Web Services (AWS) oder Oracle. Gleichzeitig schloss es mit AMD und Nvidia Verträge zur Lieferung von KI-Prozessoren.
Foxconn ist der weltgrößte Produzent von Apple iPhones. Darüber hinaus drängt das Unternehmen in das Geschäft zur Auftragsfertigung von Elektroautos. Dies hatte im Frühjahr Spekulationen auf eine Übernahme des kriselnden japanischen Autobauers Nissan ausgelöst. Foxconn hatte diese Überlegungen seinerzeit zurückgewiesen.