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Kleiner waren die Zuwächse in London, wo der britische FTSE mit plus 0,12 Prozent auf 9.911,4 Einheiten nur leicht höher schloss, zwischenzeitlich dennoch sein gestriges Rekordhoch leicht übertraf.
"Pünktlich zum saisonalen Start in eine Jahresendrally Mitte November ist der Boden für weiter steigende Aktienkurse rund um den Globus bereitet", stellte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robo Markets fest. Die Rahmenbedingungen für weiter steigende Kurse sind gegeben. "Nach dem Senat dürfte heute das Repräsentantenhaus den Übergangshaushalt bis Ende Jänner verabschieden", so Molnar. US-Präsident Donald Trump sollte dann ebenfalls unterschreiben, und damit wäre der längste Shutdown nach 43 Tagen Geschichte. Das bringe Planungssicherheit für Unternehmen und Investoren.
Bei einer Branchenbetrachtung lag der Bankensektor an der Spitze. Der entsprechende Branchenindex legte um zwei Prozent zu. Unter den ersten Plätzen im Eurozonen-Leitindex tummelten sich Santander mit plus 2,7 Prozent, Deutsche Bank mit einer Verteuerung von 2,6 Prozent und Unicredit, die um 2,1 Prozent zulegten.
ABN Amro aus den Niederlanden gewannen 2,6 Prozent. Analystin Anke Reingen von RBC sprach von besser als erwarteten Zahlen zum dritten Quartal. Der Ausblick der niederländischen Bank untermauere die bestehenden Konsensschätzungen für das laufende Jahr. Die angekündigte Übernahme der Bank NIBC sei strategisch sinnvoll.
Bayer hatte mit dem operativen Gewinn die Erwartungen der Analysten dank eines überraschend guten Abschneidens der Agrarsparte übertroffen. Die Aktie gewann 5,9 Prozent.
Noch stärker stiegen im Euro-Stoxx-50 nur Infineon. Der deutsche Halbleiterkonzern beendet ein schwieriges Geschäftsjahr mit sinkenden Gewinnen und hofft auf den KI-Boom. Unter dem Strich verdiente der deutsche Halbleiterhersteller von Oktober 2024 bis September 2025 gut 1 Mrd. Euro, rund 22 Prozent weniger als im Vorjahr. Infineon-Papiere kletterten um 6,9 Prozent.
Am Schweizer Aktienmarkt waren unterdessen Alcon gefragt. Die Aktie des Herstellers von Augenpräparaten schloss um 3,8 Prozent höher und profitierte von einem beschleunigten Wachstum im dritten Quartal.
In Frankfurt verloren Eon 3,6 Prozent. JPMorgan-Analyst Javier Garrido machte in der Telefonkonferenz zu den Neunmonatszahlen eine gewisse Enttäuschung des Managements über die deutsche Politik in der Frage des Energienetzausbaus aus. Sein Barclays-Kollege Peter Crampton hatte in seinem Kommentar in der Früh bereits an den überdurchschnittlich guten Lauf der Aktien erinnert und eine kleine Schwäche erwartet.