Trend Logo

Elektroindustrie fordert mehr Maßnahmen zur Standortstärkung

Subressort
Aktualisiert
Lesezeit
2 min
++ ARCHIVBILD ++ Fachverbandsobmann Hesoun für "mehr Flexibilität" bei Lohnabschlüssen
 © APA/APA/dpa/Hendrik Schmidt
©APA/APA/dpa/Hendrik Schmidt
  1. home
  2. Aktuell
  3. Nachrichtenfeed
Weniger Aufträge, rückläufige Produktionszahlen und der Abbau von Arbeitsplätzen lassen bei der Elektro- und Elektronikindustrie die Alarmglocken schrillen. Fachverbandsobmann Wolfgang Hesoun wünscht sich von der Regierung mehr Maßnahmen gegen die hohe Inflation und gestiegenen Energiekosten sowie Bürokratieabbau. Mit Blick auf die Herbstlohnrunde sprach sich Hesoun bei einer Pressekonferenz am Mittwoch für "mehr Flexibilität" bei den Abschlüssen aus.

von

2024 war kein gutes Jahr für die Elektro- und Elektronikindustrie. "Die zwei Jahre Rezession haben sich auch in unserer Branche bemerkbar gemacht", sagte Marion Mitsch, Geschäftsführerin des Fachverbands der Elektro- und Elektronikindustrie (FEEI). Erstmals seit dem Coronajahr 2020 gab es sowohl beim Produktionswert als auch bei den Auftragseingängen ein Minus, während gleichzeitig Stellen abgebaut wurden. Im Vergleich zum Vorjahr 2023 sank der Produktionswert um 4,4 Prozent auf 23,43 Mrd. Euro, die Auftragseingänge brachen um 5 Prozent ein. Während es 2023 noch ein Beschäftigungsplus gab, sank die Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 2024 um 2,2 Prozent. Das sind rund 1.600 Beschäftigte weniger als im Vorjahr. Zählt man Eigen- und Fremdpersonal zusammen, wurden sogar 2.800 Stellen abgebaut.

Hesoun identifizierte die nach wie vor hohe Inflation in Österreich - laut Schnellschätzung lag diese im August bei 4,1 Prozent und war damit fast doppelt so hoch wie in der Eurozone - sowie die damit einhergehenden hohen Lohnabschlüsse als eine der Hauptursachen der sinkenden Wirtschaftsleistung. Hesoun ortet hier mehr Handlungsbedarf seitens der Regierung. Gezielte Investitionsförderungen, die Reduktion der Lohnnebenkosten, Maßnahmen für Fachkräfte und Bürokratieabbau seien etwa nötig.

Mit Blick auf die Herbstlohnrunde sprach sich Hesoun für "mehr Flexibilität" bei der Art der Umsetzung von Lohn- und Gehaltserhöhungen aus, um besser auf die jeweiligen Bedürfnisse der Unternehmen einzugehen. Beispielsweise durch Klauseln zur Halbierung des Kollektivvertragsabschlusses mit zusätzlicher Abgeltung in Freizeit für wirtschaftlich schwache Unternehmen oder durch Deckelungen ab einer gewissen Höhe des Gehalts.

Der Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie vertritt nach Eigenangaben rund 300 Unternehmen mit 72.500 Beschäftigten und einem Produktionswert von 23,4 Mrd. Euro (Stand 2024).

Über die Autoren

Logo
Bleiben Sie im trend.