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Neubau von Wohnungen stagniert auf tiefem Niveau

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Baubewilligungen 2024 unter dem Zehnjahresschnitt
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Wohnraum ist knapp - daran wird sich so schnell nichts ändern. "Nach langem Boom brach der Neubau ab 2021 massiv ein", hält der Geschäftsführer des Instituts für Immobilien, Bauen und Wohnen (IIBW), Wolfgang Amann, in einer Aussendung fest. Die 2024 rund 51.500 baubewilligten Wohneinheiten seien "kaum mehr als die Hälfte des Höchststands von 2017 und um 34 Prozent weniger als im Zehnjahresschnitt". Einen Aufwärtstrend gab es aber bei den Förderungen.

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2024 habe "nach vielen rückläufigen Jahren" wieder ein positives Lebenszeichen bei den Neubauförderungen gebracht - die rund 19.200 Förderungszusicherungen bedeuteten einen Anstieg von 13 Prozent gegenüber dem Jahr davor. Die Ausgaben der Wohnbauförderung legten im selben Zeitraum um 14 Prozent auf 2,51 Mrd. Euro zu und erreichten damit wieder das Niveau der frühen 2010er-Jahre, wie aus dem am Dienstag präsentierten Bericht "Wohnbauförderung in Österreich 2024" hervorgeht, den der Fachverband der Stein- und keramischen Industrie der Wirtschaftskammer Österreich alljährlich gemeinsam mit dem IIBW erstellt. Die großvolumigen Neubauförderungen stiegen im Jahresabstand sogar um 27 Prozent.

"Erstmals seit Jahren sehen wir einen Aufwärtstrend bei den Neubauförderungen, was leichten Anlass zur Hoffnung zur Beseitigung der Wohnraumknappheit gibt", so Fachverbandsobmann Robert Schmid. Es sei nun "dringend nötig, dass mit der Wohnbauförderung die Bauproduktion stabilisiert und das Angebot an leistbaren Wohnungen erhöht werden". Ansonsten bestehe das Risiko, dass "durch die derzeitige Wohnraumverknappung die Baukosten weiter steigen werden".

Die derzeit "vielerorts dogmatisch geforderte Abkehr von mineralischen, weil in der Herstellung CO2 verursachenden Baumaterialien, führt zu Markteinschränkungen und in weiterer Folge zur Verteuerung des Endprodukts 'Wohnen'", kritisierte Schmid. Ein "liberaler, technologieoffener und transparenter Ansatz" zur Bewertung der CO2-Emissionen über den Lebenszyklus von Wohnraum sei zu forcieren. "Dies würde den Markt beleben und Innovationen schaffen."

Einen Förderrückgang gab es 2024 der aktuellen Wohnbauförderungsstatistik zufolge im Bereich Sanierung - hier sanken die Ausgaben der Bundesländer im Jahresabstand um 6 Prozent auf 650 Mio. Euro. Gemeinsam mit der Umweltförderung des Bundes seien im abgelaufenen Jahr 2,15 Mrd. Euro für Sanierung ausgegeben worden.

Bei den Baubewilligungen sei man durch die hohen Kreditzinsen, die stark kritisierte KIM-Verordnung (Kreditinstitute-Immobilienfinanzierungsmaßnahmenverordnung, Anm.) und die gestiegenen Baupreise auch 2024 "nicht aus der Talsohle herausgekommen", so Schmid. Die Beseitigung der Wohnraumverknappung sei nun "Gebot der Stunde". Im abgelaufenen Jahr lag die Wohnbaurate (Wohnbaubewilligungen pro 1.000 Einwohner) laut der aktuellen Wohnbauförderungsstatistik im bundesweiten Durchschnitt bei 3,5 - mit überdurchschnittlich guten Werten in Wien (4,5), Vorarlberg (4,1) und Tirol (4). Unterdurchschnittlich schnitten Kärnten (2,7) sowie Salzburg und die Steiermark (jeweils 2,9) ab.

GRAZ: FOTO: APA/IFA AG

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