
Das Wifo unter der Leitung von Gabriel Felbermayr schätzt das Wirtschaftswachstum im dritten Quartal auf 0,1 Prozent.
©APA/HELMUT FOHRINGERDas Wifo meldet ein Wirtschaftswachstum von 0,1 Prozent. Im Euroraum liegt das Plus bei 0,2 Prozent. Während hierzulande die Wertschöpfung in Verwaltung und sontigen Dienstleistungen zunimmt, verzeichnet die Bauwirtschaft ein Minus.
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Die heimische Wirtschaft kommt heuer nur sehr schleppend voran. Im dritten Quartal ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) laut einer Schnellschätzung des Wirtschaftsforschungsinstituts (Wifo) real um nur 0,1 Prozent zum Vorquartal gewachsen sein. Im Vergleich zum Vorjahresquartal entspricht dies einem Zuwachs von 0,6 Prozent. Das Wifo spricht von einer "trägen Dynamik auf breiter Basis."
"Sowohl die Industrie als auch der Dienstleistungssektor entwickelten sich nur verhalten", schreiben die Ökonomen. In der Bauwirtschaft sei die Wertschöpfung sogar um 0,5 Prozent zurückgegangen. Bei den Dienstleistungen sank die Wertschöpfung im Bereich Handel, Verkehr, Beherbergung und Gastronomie um 0,2 Prozent, etwas besser lief es in der öffentlichen Verwaltung und bei den sonstigen Dienstleistungen (je plus 0,2 Prozent).
Leichtes Wirtschaftswachstum im Euroraum
In der Eurozone ist die Wirtschaft indes um 0,2 Prozent gewachsen, wie das EU-Statistikamt auf Basis einer Schätzung mitteilte. Erneut erwies sich Spanien als konjunkturelles Zugpferd, das beim BIP einen Zuwachs von 0,6 Prozent verzeichnete. Auch Frankreich sorgte mit einem Plus von 0,5 Prozent für eine positive Überraschung. In Italien kam die Wirtschaft hingegen nicht vom Fleck, auch in Deutschland stagnierte sie.
Zu Beginn des vierten Quartals dürften sich auch die Konjunkturaussichten im Euroraum aufgehellt haben. Das signalisiert der vom Finanzdienstleister S&P Global erhobene Einkaufsmanagerindex (PMI): Er stieg im Oktober leicht um 1,0 auf 52,2 Punkte - und dies vor allem dank der stärksten Auftragszuwächse seit zweieinhalb Jahren. Das von Investoren stark beachtete Barometer liegt damit den zehnten Monat in Folge über der Marke von 50 Punkten, ab der es Wachstum signalisiert.
Private Konsumnachfrage entwickelt sich nur zögerlich
Die private Konsumnachfrage in Österreich entwickelte sich mit plus 0,1 Prozent ebenfalls nur zögerlich. Auch der Außenhandel dämpfe die Entwicklung. Im Vergleich zum Vorquartal sanken die Exporte 0,4 Prozent, die Importe bleiben unverändert.
Bereits im ersten Halbjahr war es nur sehr langsam vorangegangen. Laut Daten der Statistik Austria stieg das BIP im ersten Quartal um 0,2 Prozent, im zweiten Quartal fiel es dagegen wieder um 0,1 Prozent zurück.