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Privatjet mieten: Individuelles Flugservice nach Maß

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Privatjet mieten: Individuelles Flugservice nach Maß
Stressfreies Boarding: Ein Privatjet hebt dann ab, wann die Passagiere bereit sind.©GlobeAir
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In der Corona-Krise hatten Privatjet-Anbieter für Geschäftsreisende oft das einzige Angebot, um unaufschiebbare Termine doch wahrnehmen zu können. Was das effiziente, entspannt und mitunter auch luxuriöse Fliegen im Privatjet bietet und kostet.

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Service, auf den Punkt gebracht. Effizient, schnell, flexibel, diskret und mitunter auch etwas luxuriös. Ohne Stress und Warteschlangen am Terminal oder beim Check-In, individuelle und persönliche Betreuung. Das ist die Welt der Privatjet-Anbieter und Bedarfsfluglinien.

Die Corona-Krise hat den auf Geschäftsreisende und Promi-Shuttledienste spezialisierten Unternehmen einen neuen Höhenflug beschert. Während der Linienflugverkehr aufgrund der Start- und Landeverbote während der Pandemie praktisch komplett zum Erliegen kam boten die Privat-Airlines mit ihren Business-Jets Geschäftsreisenden die Möglichkeit, im Bedarfsfall ihre Ziele doch zu erreichen.

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Zeit, die bekanntlich Geld ist, lässt sich im Privatjet entspannt und effektiv nutzen. © iStockphoto/Vasyl Dolmatov

„Massive Einschränkungen beim Linienverkehr und der Vorteil, sich nicht mit vielen anderen in eine Maschine zwängen zu müssen, haben viele Businessclass-Nutzer bewogen, auf Privatjets umzusteigen“, weiß Alain Leboursier, Managing Director des Privatjet-Brokers LunaJets. Das Unternehmen, eines der größten seiner Art in Europa, konnte in der Folge im Krisenjahr 2020 einen Rekord beim Neukundenzuwachs verbuchen. Wenngleich die Einschränkungen, die Corona mit sich gebracht haben, auch an den Jet-Vermittlern nicht spurlos vorübergegangen sind. Leboursier: „Den Rückgang der Nachfrage bei unseren langjährigen Kunden konnte der Anstieg des Neukundengeschäfts dennoch nicht wettmachen."

Geflogen wie noch nie wurde hingegen bei GlobeAir. Der österreichische Privatjet-Anbiete mit Heimatflughafen in Hörsching bei Linz, der auf kostengünstige Flüge mit Light Jets setzt, kann sich seit dem Ende des ersten Lockdown über Rekordmonate in Serie freuen. "Die gesamte Aviation-Branche hat in Europa im letzten Jahr um 28 Prozent verloren. Aber genau das Light Jet Segment, in dem wir arbeiten, war das Einzige, das gewonnen und um 12 Prozent zugelegt hat", sagt GlobeAir CEO Bernhard Fragner im trend-Interview.

Das kostet Fliegen im Businessjet

Doach was kostet es, als VIP im Privatjet mit freier Platzwahl statt als Sitzplatz-Nummer im Linienflugzeug abzuheben? GlobeAir-Chef Fragner rechnet vor, dass die Kosten dafüe zumindest bei seiner Fluglinie durchaus mit Business-Class-Flügen mithalten können, vor allem, wenn die Flexibilität und der Zeitvorteil, der sich durch die kürzere Reisedauer ergibt, mitkalkuliert werden.

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First-Class-VIP Shuttle-Service direkt am Flugzeug. © GlobeAir

Über die Branche gesehen ist eine einheitliche Antwort auf die Kostenfrage allerdings nicht sinnvoll möglich, da der Preis für einen Flug abseits schnöder Linienflüge von verschiedenen Faktoren abhängt. Bestimmende Größen dabei sind die Größe des Jets, die Dauer des Flugs und natürlich auch, wie luxuriös man reisen will.

So kann beispielsweise zwischen einer Reise in einer einfachen Propellermaschine und einer Düsenmaschine mit gehobener Komfortstufe gewählt werden. Für größere und nobler ausgestattete Flieger sollte man, je nach Größe, zwischen 2.500 Euro pro Flugstunde bis 10.000 Euro kalkulieren. In dieser Preisklasse bekommt man allerdings schon Platz in einem Jet, der auch für Interkontinentalflüge geeignet ist. Für einen innereuropäischen Business-Trip sind kleinere Maschinen die bessere und günstigere Wahl. Solche Jets kann man bereits um rund 1.500 Euro pro Stunde mieten. Darin inkludiert sind Spritkosten, die Kosten für die Crew, Flughafen- und Abfertigungsgebühren, wenn nötig auch die Kosten für die Übernachtung der Crew und das Catering, falls der Flieger groß genug ist und ein solches überhaupt möglich ist.

Privatjet-Kosten pro Stunde

Beispiele: Mit welchen Kosten Sie abhängig vom Flugzeugstyp pro Flugstunde rechnen müssen.

Flugzeug-Kategorie

Beispiel Flugzeug

Reichweite

Preis pro Stunde

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Quelle: https://www.albajet.at/privatjet-mieten

Nicht nur eine Frage der Kosten

Auf harte Preisvergleiche mit Linienflügen wollen sich Privatjet-Anbieter gar nicht wirklich einlassen. „Mit Privatjets zu fliegen, ist etwas ganz anderes und lässt sich nicht vergleichen“, meint LunaJets Privat-Aviation-Advisor Alkenbrecher.

Für GlobeAir-Chef Fragner ist ein Vergleich vor allem aus dem Grund schwierig, weil viele Destinationen, die seine Airline ansteuert sonst kaum mehr bedient werden und zudem mehr wirtschaftliche als touristische Relevanz haben. Wirtschaftsregionen wie Nordhrein-Westfalen München, Hamburg, Marseille oder Straßburg sind ebenso stark gefragt wie etwa die Region Turin. Fragner: "Letztes Jahr hat es Salzburg in die Top-10 geschafft. Ohne dass wir ein besonderes Marketing gemacht hätten. Aber es gab die täglichen Anbindungen nach Frankfurt oder Stuttgart nicht mehr. Die Unternehmen aus dem Salzburger Raum mit Einzugsgebiet Richtung Braunau und Freilassing wurden durch uns wieder mobil.

Die Wahl des Jets

Eine kleine Cessna, die maximal 440 km/h schafft und alle 900 Kilometer betankt werden will, ist zwar vergleichsweise günstig, hat aber einen geringeren Aktionsradius und braucht aber auch deutlich länger, um ans Ziel zu gelangen als ein Jet mit mehr Schmalz.

Für kurze innereuropäische Flüge empfehlen sich Flugzeuge, die mit einer Tankfüllung eine Entfernung von rund 2.000 Kilometer zurücklegen können. In diese Klasse fallen etwa die Citation Mustangs, auf die auch GlobeAir ausschließlich setzt. "Wir sind damit in einer speziellen Nische, genau an der Schwelle zwischen der Business-Class und der Luxus-Klasse angesiedelt. Da geht es eben nicht nur – oder besser gesagt gar nicht – um Kaviar und Champagner, sondern schlichtweg darum, effizient von A nach B zu reisen", sagt GlobeAir-Chef Fragner. Das spezielle Service der Privatfluglinie sind sozusagen Tagesreisen mit Direktverbindungen, bei denen am Morgen hingeflogen und am Abend zurückgeflogen wird.

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Bequemlichkeit ohne Luxus: Passagier-Kabine einer GlobeAir Citation Mustang. © GlobeAir

Destination nach Wunsch

Ein großer Vorteil bei den Privatjets liegt auch darin, dass man auf kleineren und zentraleren Flughäfen am nahe Zielort landen kann. Die Privatflieger bieten im Anschluss auch Shuttle-Services an um die Gesamtreisezeit möglichst kurz zu halten. Auf Wunsch kann dafür am Zielflughafen auch ein Hubschrauber gebucht werden.

Auch wenn die Gesamtkosten für einen solchen Flug auf den ersten Blick hoch erscheinen mögen: Rechnet man den Zeitverlust und die Übernachtungskosten für ein mehrköpfiges Manager-Team mit ein, so relativieren die andernfalls anfallenden Kosten die Preise für Privatjet-Flüge deutlich.

Leerflüge zum halben Preis

Günstiger kann man allerdings im privaten Flieger abheben, wenn man einen sogenannten Empty-Leg-Flug, also einen Leerflug, bucht. Das sind Flüge, die nach dem Transport von Mensch oder Gütern leer zurückfliegen, wenn sie nicht verchartert werden. „Das Chartern eines Leerflugs kostet im Schnitt um die Hälfte weniger als ein regulärer Flug mit einem Privatjet“, erläutert Bryan Alkenbrecher, Privat-Aviation-Advisor bei LunaJets.

Bei GlobeAir werden Leerflüge sogar um bis zu 90 Prozent unter dem Normalpreis offeriert. Dass sich die angebotenen Destinationen mit den eigenen Wünschen matchen, dabei allerdings wohl der schwierigste Punkt. Vor allem, weil diese Flüge oft auch Überstellflüge, etwa von Moskau nach Dubai oder von Mailand nach Istanbul sind. Planbar sind Empty-Leg-Flüge ebenfalls kaum. Alkenbrecher: „Das Angebot wird aufgrund der kurzfristig anberaumten Flüge erst wenige Tage vor Abflugs bekannt gegeben werden. Gebucht werden kann auch in diesen Fällen nicht ein einzelner Sitzplatz, sondern nur das ganze Flugzeug."

Vorteil Flexibilität

Gerade wer geschäftlich fliegt, entscheidet sich aufgrund der hohen zeitlichen Flexibilität vielfach für einen Privatjet. Unendlich viel Zeit hat man aber dennoch nicht. „Eine halbe Stunde bis ein paar Stunden Kulanz ist schon drinnen, wenn der zeitliche Rahmen bis zum Abflug auch vom Betreiber und von möglichen Anschlussflügen des Jets abhängt“, schränkt LunaJet-Broker Altenbrecher ein. Bei längeren Wartezeiten sollte man allerdings bedenken, dass die Kosten für die Crew trotzdem laufen.

Für den Rückflug ist der Zeitplan oft deutlich weniger strikt, gerade wenn der Rückflug noch am selben Tag erfolgt und die Crew ohnehin vor Ort ist. Auf jeden Fall sollte man sich auch über Stornobedingungen und Gebühren informieren. Hier ist man uach auf Kulanz und und Entgegenkommen der Anbieter angewiesen. Wird ein Flug sehr kurzfristig abgesagt und kein Ersatztermin gebucht, dann kann mit auch der volle Je nach Zeitpunkt der Stornierung können das bis zu 100 Prozent der Kosten sein.

Wenn es schnell gehen soll, sind Privatjets in jedem Fall unschlagbar. GlobeAir stellt etwa spontanes Buchen, kurze Boardingzeiten von nur 15 Minuten und Abflüge noch am selben Tag in Aussicht. Da ist es auch möglich, dass etwa ein Flug von Wien nach Ibiza schon 45 Minuten nach der Buchung abhebt. Eine derartige Flexibilität und das maßgeschneiderte Service für eine Hand voll Reisende - das sind genau die Domänen der Privatjets, mit denen Linienfluglinien nicht konkurrieren können,

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