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Song Contest: Erwartbare Kosten/Nutzen-Rechnung für Wien

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 © APA/HELMUT FOHRINGER

Dank JJs Sieg in Basel kommt der ESC 2026 nach Wien.

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Der Eurovision Song Contest bringt seinen Austragungsorten Millionenüberschüsse trotz hoher Kosten. Auch Wien könnte 2026 davon wieder profitieren.

Welche Umwegrentabilität Wien mit der Ausrichtung des Eurovision Song Contest 2026 lukrieren wird können, lässt sich derzeit nur schwer vorhersagen. Die detaillierten Zahlen in puncto Kosten und Einnahmen rund um das Megaevent werden nur selektiv an die Öffentlichkeit gespielt. Einen etwas genaueren Einblick ergibt immerhin die Betrachtung der Zahlen und Fakten der vergangenen drei Host Citys Liverpool, Malmö und Basel.

Der Blick zurück auf die Einnahmen

Demnach konnte nach einer aktuellen Analyse der verantwortlichen European Broadcasting Union (EBU) Liverpool 2023 mit der Ausrichtung des größten Musikbewerbs der Welt umgerechnet 66 Mio. Euro lukrieren. „Der Wettbewerb war ein wichtiger Impuls für unsere lokale Wirtschaft. Er brachte über 54 Millionen Pfund (rund 66 Mio. Euro, Anm.) ein, schuf Tausende von Arbeitsplätzen und Chancen für die Menschen vor Ort und präsentierte unsere Marke einem internationalen Publikum“, wird in der Analyse Bürgermeister Steve Rotheram zitiert.

In der Nachfolgeausrichterstadt Malmö beziffert Karin Karlsson von der Hostcity-Organisation den ESC-Tourismus bedingten Umsatz mit 445 Mio. Kronen (knapp 40 Mio. Euro). Und für Basel 2025 prognostizierte Dario Silic, Professor an der Swiss School of Business and Management in Genf, einen ökonomischen Profit von 60 Mio. Franken (64 Mio. Euro) dank des ESC.

Schon ein Jahrzehnt liegt der bis dato letzte ESC in Wien zurück. Die Wiener Wirtschaftskammer beziffert die damalige Wertschöpfung in einer Aussendung am Mittwoch mit rund 38 Mio. Euro. 28 Mio. Euro davon entfielen auf die Ausrichterstadt Wien.

Ein Blick zurück auf die Kosten

Genauso relevant wie die Einnahmen sind aber auch die Kosten für das Megaevent. Diese lagen heuer bei ebenfalls rund 60 Mio. Franken (64 Mio. Euro) - die allerdings nicht das Schweizer Fernsehen SRG alleine tragen musste. 20 Mio. Franken (21,3 Mio. Euro) steuerte der Sender bei, die Stadt Basel 35 Mio. Franken (37,3 Mio. Euro) und die European Broadcasting Union (EBU) 5 Mio. Franken (5,3 Mio. Euro). Zieht man nun die Kosten von 35 Mio. Franken ab, bleibt für Basel immer noch ein Plus in Höhe von rund 25 Mio. Franken (26,7 Mio. Euro).

Auch wenn diese Summe auf den ersten Blick nicht exorbitant erscheint, darf man die langfristigen Auswirkungen nicht vergessen. „Die Langzeitfolgen in puncto nationalem Image, Tourismus, Konsumentenausgaben und Investitionen sind höchstwahrscheinlich bedeutend höher“, schreibt Professor Silic. So zählte man in Basel allein 543.000 Besucher bei den diversen ESC-Events. In Liverpool waren es 473.000 gewesen und beim politisch umstrittenen und von Skandalen gebeutelten ESC in Malmö immerhin noch 160.000.

Hinzu kommt der mittelbare Werbewert, mit dem eine Ausrichterstadt durch den ESC rechnen kann. Diesen beziffert die EBU für 2024 etwa mit 805 Mio. Euro dank der publizierten Onlineartikel. So erschienen insgesamt über 683.000 Artikel und Social-Media-Posts über Malmö. Für Liverpool waren es global betrachtet 280.000 dezidierte Nachrichtenartikel. Alles in allem ist ein ESC also vor allem eines: kein Pappenstiel.

(trend/APA)

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