
Seit 2023 ist Maximilian Pöttinger Co-Geschäftsführer der oberösterreichischen Landtechnik-Dynastie.
©BeigestelltMaximilian Pöttinger ist einer der jungen Industriellen Österreichs. Eine trend-Serie beschreibt diese nachkommende Generation und zeigt, was sie anders als ihre Eltern machen will.
Im Ausland fühlte sich Maximilian Pöttinger aus der fünften Generation der oberösterreichischen Landtechnik-Dynastie eigentlich ganz wohl. Nach seinem Maschinenbaustudium an der TU Wien war er fünf Jahre lang für den Vorarlberger Verpackungsspezialisten Alpla als Projektleiter in den USA und China. Pöttinger Entsorgungstechnik, damals noch von Vater Klaus geführt, war für den Junior noch kein Thema. „Aber wie es eben meist passiert, bin ich dann doch schrittweise in das Unternehmen hineingerutscht. Zuerst waren es neben meinem MBA-Studium nur 20 Stunden, die dann sukzessive mehr wurden“, erzählt der heute 36-jährige.
Nach zwei Jahren, die er für das Unternehmen in der Slowakei tätig war, war aber klar: Pöttinger Entsorgungstechnik ist ohne Maximilian Pöttinger nicht mehr vorstellbar. Und so machte ihn sein Vater 2023 an seiner Seite zum Co-Geschäftsführer des Unternehmens. „Keiner von uns hatte die Erwartung, dass das unbedingt funktionieren muss. Es hat sich aber schließlich herausgestellt, dass mein Vater und ich ähnliche Visionen für das Unternehmen haben. Deshalb funktioniert die Zusammenarbeit auch sehr gut.“ Zentrale Vision dabei ist, das Unternehmen klimafitter zu machen, sprich: eine Million Tonnen CO2 einzusparen. „Diese nachhaltige Vision ist es auch, die mich tagtäglich inspiriert“, sagt Maximilian.
In den zwei Jahren, die er mit an der Spitze steht, ist immerhin ein Umsatzsprung um zehn Prozent (auf 28 Millionen Euro) geglückt. „Das ist in der heutigen Zeit nicht so leicht, weil viele unserer großen Kunden wie Ikea oder die Automobilindustrie bei Investments auf der Bremse stehen“, berichtet der Jungmanager. Mit der Fülle der Regularien hat Pöttinger, anders als viele andere Unternehmer hierzulande, kein Problem. „Darüber hat man sich schon im alten Rom beschwert, das ist nichts Neues“, sagt er scherzhaft. Viel schlimmer seien für das Unternehmen hingegen die ständigen Kurswechsel: „Innerhalb der EU braucht es eine klare Richtung, die sich nicht alle zwei Jahre ändern darf“, ist er überzeugt.
Dass sein Vater weiter an seiner Seite als Geschäftsführer tätig ist, stört den 36-Jährigen nicht, ganz im Gegenteil: „Er ist sehr kreativ, und das Disruptive, das er reinbringt, tut dem Unternehmen ganz gut.“ Nicht immer funktioniert Nachfolgeplanung in Familienunternehmen so harmonisch.
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