
von
IATA-Generaldirektor Willie Walsh nannte das Resultat überraschend hoch. Womöglich biete es Anlass, die Lieferantenkette erneut auf wettbewerbswidriges Verhalten abzuklopfen.
Der größte Teil der Kosten fiel mit 4,2 Mrd. Dollar für höheren Treibstoffverbrauch an. Zusätzliche Wartungsarbeiten schlagen mit 3,1 Mrd. Dollar zu Buche, das Leasing von Triebwerken als Ersatz für solche, die in Warteschlangen feststecken, mit weiteren 2,6 Mrd. Dollar. Größere Vorräte von Ersatzteilen machten 1,4 Mrd. Dollar aus. Die Flugzeugbauer Airbus und Boeing und ihre Zulieferer kämpfen seit Ausbruch der Coronapandemie vor fünf Jahren mit Engpässen an Arbeitskräften, Materialien und Teilen. Die Ausgaben für Reparaturen und Wartung insgesamt steigen nach Aussage von IATA von heuer 120 Mrd. Dollar auf 150 Mrd. Dollar 2030.
Walsh kritisierte die Preisgestaltung der Zulieferer und forderte "zusätzlichen Wettbewerb auf dem Ersatzteilmarkt, der eine erhebliche Konsolidierung erfahren hat". Er verwies auf die Diskrepanz der Gewinnspannen von Airlines, die im Schnitt nur eine operative Marge von 6,7 Prozent erzielten, und der Top-Zulieferer mit Renditen im mittleren 20-Prozent-Bereich. "Das passt einfach nicht zusammen", sagte Walsh. Die IATA hatte bereits 2016 bei der Europäischen Union eine Beschwerde gegen CFM International eingereicht, diese jedoch zwei Jahre später nach einer Einigung wieder zurückgezogen.
GENEVA - SCHWEIZ: FOTO: APA/APA/AFP/FABRICE COFFRINI