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Der starke Umsatzrückgang war erwartet worden. Der Wegfall zweier großer Mautbetriebsprojekte in der EMEA-Region - das Ende des Projekts in der südafrikanischen Provinz Gauteng sowie die Entkonsolidierung des belarussischen Geschäfts - schlug mit rund 40 Mio. Euro zu Buche, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Zusätzlich kam es in Nordamerika wegen der Übersiedlung der Produktion zu Lieferverzögerungen. Insgesamt blieben mehrere projektierte Vergaben aus, da sich Ausschreibungen in vielen Märkten verzögern.
Deutlich positiv auf das Ergebnis wirkte die im Juni erzielte vergleichsweise Einigung mit Deutschland im Zusammenhang mit der 2019 gescheiterten Pkw-Maut. Der Ergebniseffekt von rund 23 Mio. Euro war bereits im ersten Quartal sichtbar; die vereinbarte Zahlung von 27 Mio. Euro an die Tochtergesellschaft MTS ging Anfang Juli ein. Ohne diesen Einmaleffekt wäre das EBIT laut Unternehmen bei minus 13 Mio. Euro gelegen.
Auch der Auftragseingang blieb mit 224 Mio. Euro hinter den Erwartungen zurück, der Auftragsstand lag zum 30. September dennoch bei stabilen 1,2 Mrd. Euro. Die EBIT-Marge betrug 5,2 Prozent. Das Ergebnis je Aktie stieg von -0,73 auf 0,15 Euro.
In der Segmentbetrachtung entfielen 72 Prozent des Umsatzes auf das Geschäftsfeld Maut und 28 Prozent auf Verkehrsmanagement. In beiden Bereichen kam es zu zweistelligen Rückgängen. Regional wurde die Region Americas mit einem Anteil von 52 Prozent zum stärksten Markt, allerdings mit ebenfalls rückläufigen Umsätzen.
Finanziell stieg die Eigenkapitalquote zum Halbjahresstichtag von 20 auf 23 Prozent, während sich der Verschuldungsgrad von 111 auf 117 Prozent erhöhte. Der Free Cashflow lag mit minus 4 Mio. Euro im negativen Bereich.
Am bereits am 27. Oktober angepassten Ausblick hält das Management fest: Für das Gesamtjahr 2025/26 wird ein Umsatz von 450 Mio. Euro sowie ein EBIT von 25 Mio. Euro erwartet - inklusive des Deutschland-Effekts. Der Fokus liege nun auf neuem Auftragseingang und einer weiteren Anpassung der Kostenstruktur.