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Gestartet waren die Italiener mit knapp 30 Prozent, gut drei Prozent haben sie in den vergangenen Wochen außerhalb des Angebots über den Markt eingesammelt. MFE bietet den ProSiebenSat.1-Aktionären je Anteilsschein 4,48 Euro und 1,3 ihrer A-Aktien, die an der Mailänder Börse am Montag mit 2,69 Euro gehandelt wurden. Die meisten institutionellen Anleger warten bis zum letzten Tag, ehe sie ihre Aktien einreichen.
Die Familienholding der Erben des ehemaligen italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi will um ihre Sender in Italien und Spanien sowie die Senderkette um Pro7. Sat.1 und Kabel 1 einen europäischen Fernsehkonzern schaffen, der den US-Streaming-Riesen Paroli bieten kann. Vorstand und Aufsichtsrat von ProSiebenSat.1 hatten den Aktionären in der vergangenen Woche empfohlen, die aufgestockte Offerte anzunehmen. Nach Ansicht des Vorstands um Bert Habets lohnt sich das für die Anteilseigner aber nur, wenn MFE ProSiebenSat.1 ganz unter seine Fittiche bekommt und erhebliche Einsparungen realisieren kann.
Damit geriet der zweite Bieter, der tschechische Großaktionär PPF, weiter in die Defensive. Er will seine Beteiligung mit einem Bar-Angebot von 7,00 Euro je Aktie auf bis zu 29,99 Prozent aufstocken, stagnierte aber bis Montag bei 15,8 Prozent. Beide Angebote laufen zunächst am Mittwoch aus, die endgültige Annahmequote dürfte aber noch bis Anfang der kommenden Woche auf sich warten lassen. Danach bekommen die ProSiebenSat.1-Aktionäre weitere zwei Wochen Zeit, ihre Aktien den Italienern anzudienen.
UNTERFÖHRING - DEUTSCHLAND: FOTO: APA/APA/dpa/Peter Kneffel