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Indien legt wegen Zollstreit Rüstungskäufe in USA auf Eis

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General Dynamics, Raytheon, Lockheed Martin und Boeing betroffen
 © APA/APA/AFP/PUNIT PARANJPE
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In Indien regt sich wegen der hohen US-Zölle Widerstand. Mehreren Regierungsvertretern zufolge liegen geplante Rüstungskäufe Indiens bei US-Anbietern auf Eis. Dabei gehe es laut drei mit den Vorgängen vertrauten Personen unter anderem um Waffen und Flugzeuge. Eigentlich sollte der indische Verteidigungsminister Rajnath Singh in den kommenden Wochen nach Washington reisen, um einige der Käufe bekanntzugeben. Diese Reise sei nun aber abgesagt worden, so zwei der Insider.

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Reuters-Informationen zufolge sind konkret die Gespräche über den Kauf von Stryker-Kampffahrzeugen der US-Firma General Dynamics Land Systems sowie von Javelin-Panzerabwehrraketen der Konzerne Raytheon und Lockheed Martin ausgesetzt worden. Trump und Indiens Ministerpräsident Narendra Modi hatten im Februar Pläne zur Beschaffung und gemeinsamen Produktion dieser Güter angekündigt.

Zwei der Insider sagten zudem, bei der nun abgesagten Singh-Reise nach Washington sollte der Kauf von sechs Boeing P8I-Aufklärungsflugzeugen und Unterstützungssystemen für die indische Marine bekanntgegeben werden. Die Gespräche über die Beschaffung der Flugzeuge - ein Deal im Volumen von 3,6 Mrd. Dollar (3,1 Mrd. Euro) - waren bisher in einem fortgeschrittenen Stadium.

US-Präsident Donald Trump hatte diese Woche zusätzliche Zölle in Höhe von 25 Prozent auf indische Waren angekündigt. Damit wären es dann insgesamt 50 Prozent - einer der höchsten Sätze der USA derzeit im weltweiten Handelskrieg. Trump stört sich an den indischen Käufen von russischem Öl. Experten zufolge braucht der Kreml Öl- und Gaseinnahmen, um den Krieg in der Ukraine zu finanzieren, den Trump gerne beenden würde. In indischen Regierungskreisen hieß es, das Land sei offen, ein Teil seines Öls anderswo einzukaufen, sollten dafür ähnliche Preise aufgerufen werden.

Die Regierung in Neu-Delhi hatte zuletzt betont, in Kontakt mit Washington bleiben zu wollen. Einer der Insider sagte, es gebe zwar in der indischen Regierung keine schriftliche Anordnung, die Rüstungskäufe auszusetzen. Es gehe aber auch nicht mehr voran. Indien und die USA wollten mit den Käufen enger zusammenrücken. Beide Länder verbindet ihre Rivalität zu China. Bisher kauft Indien Waffen vor allem in Russland ein. Indien und die USA wollten sich auf Anfrage nicht äußern.

(FILES) This photograph taken on January 11, 2024 shows a general view of Mundra Port, which is owned by India's Adani Group, in Mundra. Indian exporters are anxiously eyeing the possible reintroduction of Donald Trump's punishing tariffs on the second week of July 2025, though many hold out hope for a last-minute reprieve. The US president's April 2 "Liberation Day" announcement of swingeing levies on dozens of key trading partners sent shockwaves through capitals before he announced a pause for negotiations, which ends on July 9, 2025. New Delhi and Washington have been locked in multiple rounds of talks, with hopes for an interim pact to avert the 26 percent "reciprocal" tolls meted out to India. (Photo by Punit PARANJPE / AFP)

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