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Bei der Abwägung, ob weitere Zinssenkungen erforderlich seien, werde er darauf achten, wie die soliden Wachstumsdaten mit dem schwächelnden Arbeitsmarkt vereinbar seien, sagte der Fed-Direktor.
Waller erklärte, dass jegliche Anzeichen einer Erholung des Arbeitsmarktes angesichts des starken Wachstums die Notwendigkeit von Zinssenkungen verringern würden. Doch könne das Pendel auch in die andere Richtung ausschlagen: "Wenn der Arbeitsmarkt weiter nachlässt oder sogar schwächelt und die Inflation unter Kontrolle bleibt, dann bin ich der Meinung, dass der Offenmarktausschuss (FOMC) den Leitzins weiter in Richtung eines neutralen Niveaus senken sollte, das meiner Einschätzung nach etwa 100 bis 125 Basispunkte unter dem heutigen Niveau liegt."
Waller gilt als ein Kandidat für die Nachfolge von Notenbankchef Jerome Powell, dessen Amtszeit an der Spitze der Notenbank im Mai endet. Waller bekräftigte seine Ansicht, dass Handelszölle nur einen moderaten Einfluss auf die Inflation hätten und der Preisdruck weiterhin auf Kurs sei, das Zwei-Prozent-Ziel der Fed zu erreichen. Dieser Ausblick ermögliche es der Zentralbank, ihre geldpolitischen Überlegungen auf den Arbeitsmarkt zu konzentrieren.
Die Konjunktur in den USA hat sich in den vergangenen Wochen kaum verändert, während sich der Arbeitsmarkt weitgehend stabil zeigte. Zugleich meldeten jedoch mehr Unternehmen einen Stellenabbau, wie aus dem jüngst veröffentlichten Konjunkturbericht der Fed - dem sogenannten Beige Book - hervorgeht. Für den nächsten Zinsentscheid Ende des Monats erwarten Experten eine weitere Senkung um einen Viertelprozentpunkt. Der FOMC hatte den Leitzins im September um 0,25 Prozentpunkte auf die Spanne von 4,00 bis 4,25 Prozent nach unten gesetzt.