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Deutsche Industrieproduktion seit 2022 um ein Fünftel gesunken

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Energiekrise ließ Produktion einbrechen
 © APA/APA/AFP/SAMEER AL-DOUMY
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Die energieintensive Industrie in Deutschland hat seit der Energiekrise 2022 ihre Produktion um fast ein Fünftel reduziert. Zugleich hat das Land die Abhängigkeit von Energieimporten deutlich verringert, wie aus einer veröffentlichten Untersuchung des ZEW-Instituts im Auftrag der Stiftung Familienunternehmen hervorgeht. Der Produktionsrückgang spiegle einen Verlust an internationaler Wettbewerbsfähigkeit wider.

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Das früher durch die Russland-Abhängigkeit bestehende hohe Risiko für die Versorgungssicherheit sei indes erheblich reduziert worden. Dazu habe in der Stromproduktion auch die wachsende Bedeutung der erneuerbaren Energien beigetragen.

Deutschlands Wettbewerbsnachteil ist der Studie zufolge vor allem auf die hohen Energiepreise im Vergleich zu Nordamerika zurückzuführen. Im europäischen Vergleich ist das Bild jedoch differenziert: Während Deutschland bei den Strompreisen für Unternehmen demnach eine mittlere Position einnimmt, liegt es bei den industriellen Gaspreisen im oberen Drittel. Dieser Preisdruck habe zum Ausstieg aus Produktionslinien geführt, die am Standort Deutschland nicht mehr rentabel seien.

Die verbesserte Versorgungssicherheit ist demnach darauf zurückzuführen, dass der Import von Gas und Flüssiggas aus anderen Quellen als Russland schnell funktioniert habe. Dabei seien keine neuen Abhängigkeiten etwa von der Golfregion entstanden. Der starke Zuwachs der erneuerbaren Energien habe die Importabhängigkeit von fossilen Brennstoffen gesenkt.

Studienautor Friedrich Heinemann vom ZEW sprach sich gegen eine Subventionierung von Energiepreisen aus. Vielmehr müssten die Bereitstellungskosten sinken. Der Vorstand der Stiftung, Rainer Kirchdörfer, erklärte, eine klare Verbesserung des Angebots, Versorgungssicherheit und eine Erleichterung der CO2-Abscheidung seien "überlebenswichtig für Deutschlands industrielle Basis".

HAUT-LIEU - FRANKREICH: FOTO: APA/APA/AFP/SAMEER AL-DOUMY

TO GO WITH AFP STORY BY Béatrice JOANNIS

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