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Allerdings haben die hohen US-Zölle von durchschnittlich 47,5 Prozent das Geschäft mit der weltgrößten Volkswirtschaft deutlich belastet. Die chinesischen Ausfuhren in die Vereinigten Staaten lagen im November um 29 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor bei insgesamt 33,8 Mrd. Dollar. Dabei hatten sich die beiden Staaten nach dem Treffen ihrer Präsidenten Donald Trump und Xi Jinping am 30. Oktober in Südkorea darauf geeinigt, einige ihrer Zölle und eine Reihe anderer Maßnahmen zurückzufahren.
Die Ausfuhren in die Europäische Union stiegen im vergangenen Monat dagegen um 14,8 Prozent auf gut 47 Mrd. Euro. Experten auch in Deutschland haben vor einer Exportschwemme aus China gewarnt, da dortige Produzenten eigentlich für den US-Markt vorgesehene Waren wegen der hohen Zölle nach Europa umleiten dürften. Die Lieferungen nach Australien nahmen sogar um 35,8 Prozent zu. Die schnell wachsenden südostasiatischen Volkswirtschaften (ASEAN) nahmen 8,2 Prozent mehr Waren ab. "Die Rolle von Handelsumlenkungen, die die Belastung durch die US-Zölle ausgleichen, scheint weiter zuzunehmen", sagte Ökonomin Zichun Huang von Capital Economics. "Wir gehen davon aus, dass Chinas Exporte widerstandsfähig bleiben und das Land im nächsten Jahr weiter an Weltmarktanteilen gewinnen wird."
Experten zufolge profitiert die Volksrepublik von der weltweit starken Nachfrage nach elektronischen Produkten. "Elektronische Geräte und Halbleiter scheinen der Schlüssel zu sein", sagte Dan Wang vom Institut Eurasia Group. "Es gibt einen Mangel an einfachen Chips und anderer Elektronik, was zu einem sprunghaften Anstieg der Preise geführt hat."
Weiterhin schwach ist die Binnennachfrage in China. So legten die Importe im November nur um 1,9 Prozent zum Vorjahresmonat zu. Hier hatten befragte Ökonomen ein Plus von 3,0 Prozent erwartet.