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Der Rückgang ist ungewöhnlich, langfristig wächst der Luxusmarkt. 2019 waren es noch 169 Mrd. Euro weniger als aktuell, und auch für die Zukunft sagt Bain deutliches Wachstum voraus: Bis 2035 sollen es insgesamt 2,2 bis 2,7 Billionen werden.
Im aktuellen Jahr ist es vor allem der schwächelnde Absatz bei Luxusautos, der für den Rückgang sorgt. Mit 545 Mrd. Euro stehen sie zwar immer noch für mehr als ein Drittel der Ausgaben, weisen aber ein Minus von 6 Prozent auf. Auch die Ausgaben für edle Weine und Spirituosen sinken - um 5 Prozent auf 93 Milliarden.
Für Kunst werden sogar 9 Prozent weniger ausgegeben: der Studie zufolge 31 Mrd. Euro. Für persönliche Luxusgüter werden der Prognose zufolge 358 Mrd. bezahlt - 2 Prozent weniger als vor einem Jahr. Hier sind es allerdings Wechselkurseffekte, die für das Minus sorgen - rechnet man sie heraus, ist dieser Bereich stabil, die anderen genannten schrumpfen langsamer.
Andere Bereiche wachsen dagegen weiter: Für Luxushotels und ähnliche Unterbringungen werden 251 Mrd. Euro ausgegeben, das sind 3 Prozent mehr als vor einem Jahr. Für teures Essen und Restaurants steigen die Ausgaben um 5 Prozent auf 74 Mrd. Euro und für Luxuskreuzfahrten um 10 Prozent auf 6 Mrd. Euro.
Luxus werde zunehmend über Erlebnisse definiert und nicht mehr allein über Besitz, heißt es von Bain. Die Klassiker unter den käuflichen Statussymbolen legen dennoch kräftig zu. Für Privatjets und Jachten rechnet Bain mit 34 Mrd. Euro - 9 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Blickt man auf die Weltregionen, schwächelt der Luxusmarkt vor allem in China und Europa. Im Nahen Osten erwarten die Experten dagegen auch im laufenden Jahr weiteres Wachstum.
Deutlich rückläufig ist allerdings die Zahl der Kunden. Hatte Bain 2022 noch eine Basis von 400 Millionen Menschen ermittelt, von denen etwa 60 Prozent aktiv kauften, sind es aktuell nur noch 340 Millionen, von denen 40 bis 45 Prozent aktive Käufer sind. Für die Zukunft erwarten die Experten allerdings wieder eine wachsende Konsumentenbasis.
SCHWECHAT - ÖSTERREICH: FOTO: APA/ERNST WEISS