
Süße Versuchung: Der Preis für Schokolade erhöhte sich um 18,7 Prozent.
©APA/GEORG HOCHMUTHDer Preisauftrieb bei Nahrungsmitteln bleibt in Österreich weiterhin hoch. Der direkte Vergleich mit Deutschland zeigt, dass Rind- und Kalbfleisch in Österreich deutlich teurer wurde, die Preise für Zucker aber sanken deutlich weniger.
Während die Inflation in der Eurozone genau dem angestrebten Zielwert von 2,0 Prozent entspricht, verharrt sie in Österreich hartnäckig bei 4,1 Prozent. Neben den bekannten Bereichen Energie und Wohnen fiel hierzulande der Preisanstieg bei Nahrungsmitteln und alkoholfreien Getränken besonders hoch aus: Im Vergleich zum Vorjahresmonat lagen die Preise um 5,2 Prozent höher. Am deutlichsten verteuerte sich Kaffee – mit einem Plus von 23,8 Prozent. Auch Freizeit- und Kulturangebote kosteten um 4,1 Prozent mehr, die Ausgaben für Verkehr stiegen durchschnittlich um 4,5 Prozent.
Zuletzt senkte die Europäische Zentralbank im Juni 2025 den Leitzins, zu dem Banken ihr Geld anlegen können, auf 2 Prozent. Die nächsten Zinsentscheidungen der Notenbank stehen am 30. Oktober und am 18. Dezember an.
In Deutschland ziehen Preise weniger an
Auch die deutsche Statistikbehörde legte kürzlich neue Inflationszahlen vor. Demnach lag die Teuerungsrate in Deutschland – gemessen am Verbraucherpreisindex gegenüber dem Vorjahresmonat – im August 2025 bei 2,2 Prozent, nachdem sie im Juli und Juni jeweils 2,0 Prozent betragen hatte. Während in Österreich vor allem Wohnen, Strom und Lebensmittel die Inflation antrieben, verteuerten sich in Deutschland unter anderem Dienstleistungen. Energieprodukte wie Strom, Fernwärme, Erdgas und Kraftstoffe wurden dort sogar günstiger.
Bei den Nahrungsmitteln zeigt sich ein deutlicher Unterschied: In Deutschland stiegen die Preise um 2,5 Prozent – das sind ganze 2,7 Prozentpunkte weniger als in Österreich. Ein direkter Vergleich macht sichtbar, dass hierzulande die Preise für Kaffee sowie Rind- und Kalbfleisch stärker angezogen haben. Zucker und Olivenöl verbilligten sich in beiden Ländern, in Deutschland jedoch deutlich mehr. Von zehn untersuchten Produkten fielen die Preissteigerungen in Österreich nur bei Schokolade, Spielzeug und der Post geringer aus als beim großen Nachbarn.
Grundlage der Auswertung ist die Preisentwicklung gleichartiger Produkte und Dienstleistungen zwischen August 2024 und August 2025.
Verbraucherpreise im Ländervergleich *
Produkt oder Dienstleistung | Österreich | Deutschland | |
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Kaffee | 23,8 | 22,8 | |
Rind- und Kalbsfleisch | 19,1 | 11,5 | |
Schokolade | 18,7 | 21,3 | |
Spiel- und Hobbywaren | 8,1 | 11,8 | |
Postdienstleistungen | 5,4 | 10,7 | |
Auslandsflüge | 3,6 | -8,2 | |
Fernsehgerät | -3,3 | -8,6 | |
Heizöl | -4,1 | -8,9 | |
Zucker | -7,2 | -29,2 | |
Olivenöl | -15,4 | -22,6 | |
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Quelle: Statistik Austria und Destatis