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NoVA-Erhöhung und Berechnung: So werden neue Autos teurer

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NoVA-Erhöhung und Berechnung: So werden neue Autos teurer
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Die Neuwagen-Kaufsteuer NoVA wird laufend angepasst. Käufer von Autos mit höherem CO2-Ausstoß werden dadurch immer teurer. NoVA-Rechner und wie Sie die Nova berechnen. Plus: Beispiele welche Modelle teurer oder sogar günstiger wurden

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Mit 1. Jänner 2020 hat der Fiskus beim Autokauf an der Steuerschraube gedreht: die Berechnung der Normverbrauchsabgabe (NoVA), die beim Kauf eines Neuwagen (bzw. der Erstzulassung eines Autos in Österreich) fällig wird.

Mit dem 1. Juli 2021 ist die erste Phase der Steuererhöhung beim Kauf von Neuwagen gestartet. Bereits im Jänner wurde die Formel für die Berechnung der zugrunde liegenden Normverbrauchsabgabe, kurz NoVA, geändert, womit seither bereits für rund die Hälfte der Neuwagen höhere Steuern anfallen. Nun werden die Regeln verschärft - und das Jahr für Jahr bis einschließlich 2024.

Der Grund dafür sind die laufend sinkenden CO2-Grenzwerte. Mit Juli 2021 sank der Malus-Grenzwert von 275 Gramm CO2-Ausstoß pro Kilometer (g/km) auf 200 g/km. Der Malusgrenzwert wird bis inklusive 2024 jährlich um weitere 15 g/km CO2-Ausstoß auf 155 Gramm CO2/km gesenkt.

Ziel ist es mit der sogenannten Normverbrauchsabgabe (NoVA) einen Lenkeffekt zu erzielen und so Autokäufer zu animieren, Neuwagen mit möglichst geringem CO2-Ausstoß zu kaufen. Für reine Elektroautos fällt keine NoVA an.

NoVA berechnen

Die Berechnung der NoVA erfolgt auf Basis von drei Bestandteilen:

  • dem Nettopreis

  • gegebenenfalls einem Malus über dem jeweils gültigen CO2-Grenzwert

  • einem fixen Abzugsbetrag von 350 Euro vom berechneten NoVA-Betrag

Die Berechnungsformel für die NoVA lautet: (CO2-Emissionswert in g/km minus dem CO2-Abzugsbetrag) : 5 = Steuersatz in Prozent.
In allen drei Bereichen kommt es zu Verschärfungen.

Die Berechnungsformel für die NoVA lautet: (CO2-Emissionswert in g/km minus dem CO2-Abzugsbetrag) : 5 = Steuersatz in Prozent.

Auf der Website der Autorevue finden Sie einen umfassenden NoVA-Rechner, mit dem Sie die bei einem Neuwagenkauf oder der Erstzulassung eines Fahrzeugs in Österreich fällige NoVA einfach und schnell berechnen können. Zusätzlich finden Sie dort detaillierte Informationen zur NoVA-Berechnungsmethode und in welchen Fällen die NoVA entfällt. Bei Gebrauchtwägen, wie für die Nachzahlung der NoVA aus einem Import, kann je nach Zulassungsdatum weiterhin die alte Regelung anzuwenden sein.

Malusgrenzwert sinkt, Kosten steigen

Bei stärker motorisierten Fahrzeugen kommt eine laufende Verschärfung des CO2-Malus-Grenzwert hinzu. Deshalb erhöhte sich bei Fahrzeugen wie etwa einem Porsche Carrera mit einem CO2-Ausstoß von 231 g/km die NoVA mit 1. Juli 2021 beispielsweise um 1.550 Euro. Gleichzeitig wurde der Höchststeuersatz für die NoVA ab 1. Juli 2021 von 32 auf 50 Prozent angehoben. Bis 2024 klettert der Höchststeuersatz für Pkws kontinuierlich auf bis zu 80 Prozent des Kaufpreises. Bei Motorrädern steigt der Höchststeuersatz von bisher 20 Prozent auf 30 Prozent.

NoVA für Klein-Lkw

Auch für leichte Nutzfahrzeuge mit bis zu 3,5 Tonnen der Kategorie N1 wird nun eine NoVA fällig. Bei den betroffenen Fahrzeugen handelt es sich vor allem um Kastenwägen und Pritschenfahrzeuge. Die Berechnung erfolgt folgendermaßen: CO2-Emissionswert in g/km minus 165 g/km dividiert durch 5.

Der Höchststeuersatz von 50 Prozent gilt da ab einem CO2-Ausstoß über 415 g/km zuzüglich 50 Euro je g/km (Malusbetrag) über 253 g/km, abzüglich eines Abzugsbetrages in Höhe von 350 Euro.

Vorführwagen und Tageszulassungen

Doch es gibt zumindest für Autohändler auch steuerliche Erleichterungen. Beim Kauf der begehrten Vorführwagen und Fahrzeuge mit Tageszulassungen ist für den Händler erstmals keine NoVA zu zahlen. Wird der Vorführwagen oder das kurz zugelassene Fahrzeug an einen Kunden verkauft, ist der Netto-Verkaufspreis die Bemessungsgrundlage für die NoVA.

Tageszulassungen sind Kraftfahrzeuge, die auf den Fahrzeughändler zugelassen sind und nicht auf öffentlichen Straßen verwendet werden, soweit die Zulassung nicht länger als drei Monate dauert. Die Steuerpflicht entsteht erst ab dem Tag der Überschreitung. Unter einem Vorführwagen sind Autos zu verstehen, die Neuwagenhändler für Besichtigung und Probefahrten nutzen und noch nicht auf einen Endabnehmer zugelassen sind. Sowohl Tageszulassungen als auch Vorführwagen werden im Vergleich zum Neupreis mit recht hohen Rabatten angeboten.

Versicherung mit neuem Berechnungsmodus

Mit 1. Oktober 2020 hat sich auch die Berechnung für die motorbezogene Versicherungssteuer geändert. Ab diesem Zeitpunkt richtet sich die Steuer für Pkws dann nicht mehr nur nach der Leistung des Verbrennungsmotors in kW, sondern auch nach den CO2-Emissionen. Bei Motorrädern wird nicht mehr alleine der Hubraum als Berechnungsbasis für die motorbezogene Versicherungssteuer herangezogen, sondern ebenfalls auch die CO2-Emission. Das lies die Steuer für zahlreiche Modelle steigen.

Die NoVA-Berechnungsbeispiele

Vergleich von Preisänderungen bei Neuwägen durch die NoVA-Anpassung des Jahres 2020

  • 200 PS-starker E-Klassen-Mercedes wurde um 200 Euro billiger, bei mehreren Modellen sinkt die NoVA. Bei vielen Modellen von Mercedes änderte sich laut Sprecher Bernhard Bauer nichts. Bei so manchem Modell sank die NoVA, trotz teils kräftige gestiegener Abgaswerte nach der neuen CO2-Abgasmessung nach WLTP, sogar.So kletterte der offiziell gemessene CO2-Ausstoß durch die neue Emissionsmessung beim Mercedes E-Klasse, mit Dieselmotor und Automatik, in der Austria Edition, von 118 g/CO2 nach der alten Messmethode nach NEFZ auf 141 g/CO2 nach WLTP. Durch die neue Berechnung reduzierte die NoVA leicht um ein Prozent auf fünf Prozent. So sank der Preis für dieses E-Klasse 220 d in der Basisausstattung um rund 180 Euro.
    Weitere Modelle, bei denen die NoVA bei Mercedes sank (jeweils in der Automatikausführung): Beim A 180 reduzierte sich die NoVA um zwei Prozent auf null, beim Mercedes B 180 d von zwei auf ein Prozent, beim Mercedes C 180 d von sechs auf fünf Prozent, beim C 200 d sank die Autokaufsteuer von sechs auf fünf Prozent.

  • VW: Passat wurde um gut 300 Euro billiger. Für den VW Passat 1,5 TSI, das Modell mit dem kleinsten Motor seiner Reihe und einem CO2-Emission von 117 g/km, zahlte der Käufer 2019 eine NoVA von sechs Prozent; an 2020 vier Prozent. Der betreffende Passat wurde damit ab 2020 um 2.669 Euro billiger.

  • Audi mit rund 290 PS wurde um 2.237 Euro teurer, 350 PS-Modell um 547 Euro. Beim Audi wurden als NoVA-Beispiele, die Allrad-Modelle des A6 herangezogen. Am stärksten stieg der Preis beim 286-PS-starken Modell, dem 50 TDI. Für diesen zahlte man um 2.237 Euro mehr. Etwas weniger stark war der Preisanstieg bei der 230-PS-Variante, die Preise stiegen aber ebenso um über 2.100 Euro. Den geringsten Anstieg verzeichnet das 350 PS-Modell, der A6 Allrad Quattro 55 TDI. Die Kosten stiegen um vergleichsweise moderate 547 Euro. Das liegt auch am niedrigen NoVA-Anstieg von nur einem Prozent auf 17 Prozent.

  • Porsche 911: Kaufpreis sank um 1.000 Euro, Versicherung stieg um 30 Euro monatlich. Porsche: Beim Kauf eines 450 PS-starken 911er S Coupé zahlten Käufer um 1.020 Euro weniger als noch 2019. Bei einem CO2-Ausstoß von 205 g/km laut NEFZ und einem Kaufpreis von rund 145.000 Euro, fiel das allerdings wenig ins Gewicht. Die motorbezogene Versicherungssteuer, stieg allerdings von 242 Euro monatlich auf 271 Euro.

  • Seat SUV: Rund 190 Euro teurer. Seat Ateca Style 1.5 TSI DSG: Zahlte man zuvor für das Standardmodell eine NoVA in Höhe von 1.460 Euro, abzüglich 300 Euro NoVA-Steuerabschlag, also 1.160 Euro. Die NoVA erhöhte sich für den SUV in der Grundausstattung um 194 Euro. Die motorbezogene Versicherungssteuer stieg von 59,53 Euro im Monat auf 64,08 Euro monatlich.

  • Škoda: 190 PS-starker Karoq Scout mit Preisanstieg um über 600 Euro. Škoda Karoq 4x4 mit 190 PS und Dieselantrieb: Die NoVA stieg von 10 auf 12 Prozent. Die durch WLTP geprüften Emissionen stiegen durch die neue Abgasprüfung von 138 g/km auf 177 g/km. Was sich die NoVA niederschlug. Inklusive des Benzinabschlags von 350 Euro, ergab sich ein Neuwagen-Preisanstieg von 608 Euro.

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