
Wolfgang Urbantschitsch, Alfons Haber, Vorstände der E-Control, im neuen Monitoringbericht Smartmeter: „Das Problem der fristgerechten Datenübermittlung könnte sich durch die flächendeckende Einführung der Übermittlung von Viertelstundenenergiewerten weiter intensivieren.“
Der Entwurf zum Günstiger-Strom-Gesetz enthält Vorgaben, die die eben erst flächendeckend installierten neuen Stromzähler in den Haushalten nicht erfüllen können, zeigt der neue Monitoring-Bericht der E-Control.
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Die neuen „intelligenten“ Strommessgeräte sind noch nicht einmal alle installiert (96,9 Prozent bei 6,7 Millionen Stromanschlüssen), da sind sie schon veraltet. Das zeigt der jüngste Monitoringbericht der E-Control. Die Behörde arbeitet im Hintergrund nämlich bereits an der nächsten Gerätegeneration (Smartmeter 2.0) – zum Unverständnis der Netzbetreiber, die in den ersten Rollout eben 1,8 Milliarden Euro investiert haben und nun wenig Lust haben, sich schon wieder mit einem teuren - und Netzgebühren steigernden IT-Projekt herumzuschlagen.
Problem mit viertelstündlicher Datenübertragung
Die langwierige Umstellung (die rechtlichen Vorarbeiten dazu stammen aus dem Jahr 2011) führte nämlich dazu, dass das Gesamtsystem aus Smartmetern und Datenübertragung mit neuen Anforderungen kaum zurechtkommt – der trend berichtete. Vor allem bei hohen Datenmengen und unsicherer Übertragung von viertelstündlichen Messwerten, wie es im Entwurf zum neuen Günstiger-Strom-Gesetz vorgeschrieben wird, sind die Geräte überfordert. Dabei ist dies eine zentrale Maßnahme im neuen ElWG: Kunden sollten dank zeitnaher Informationen flexibel die Zeiten billiger Börsepreise nutzen, oder ihr Elektroauto nur dann laden, wenn genug Strom im Netz ist. Das sollte u.a. helfen, den teueren Ausbau der Stromnetze hintanzuhalten und die Steigerung der Netzgebühren zu bremsen. „Das Problem der fristgerechten Datenübermittlung könnte sich durch die flächendeckende Einführung der Übermittlung von Viertelstundenenergiewerten weiter intensivieren“, warnt die E-Control, kündigt aber auch für die Smartmeter 2.0 lange Übergangsfristen an. Was die schöne neue Stromwelt wohl weiter deutlich nach hinten verschiebt.
