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Winkler will mit SP Oberösterreich "zurück in die Zukunft"

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Martin Winkler will zurück in die Zukunft
 © APA/APA/FOTOKERSCHI.AT/HANNES DRAXLER/FOTOKERSCHI.AT/HANNES DRAXLER
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Die SPÖ Oberösterreich kürt am Samstag offiziell Martin Winkler zu ihrem Spitzenkandidaten für die Landtagswahl 2027. Davor präsentierte er in der Gleishalle der Linzer PostCity den Delegierten seinen "Winkler-Plan" unter dem Motto "Zurück in die Zukunft". Am Cover der zugehörigen Publikation: ein Windrad als Hinweis auf eines seiner Hauptthemen, die Energiepolitik.

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Martin Winkler ist kein Berufspolitiker. Zwar war er von 1990 bis 1992 Bundesvorsitzender der Sozialistischen Jugend, danach machte er aber als Berater in der Privatwirtschaft Karriere und engagierte sich in zivilgesellschaftlichen Projekten, wie etwa als Mitbegründer der Plattform respekt.net.

Erst im Vorjahr juckte es ihn offenbar wieder: Mit viel Elan bewarb sich der in Oberösterreich bis dahin eher unbekannte 62-Jährige als SPÖ-Landesparteichef - ein Job, der ob der Wahlergebnisse und mancher interner Vorgänge in der Landes-SPÖ in den vergangenen Jahren nicht besonders begehrt war. Winkler schaffte es, die wesentlichen Flügel hinter sich zu versammeln. Bei einer Urabstimmung im Juni erhielt er 95 Prozent. Am Parteitag wurde das Votum nur mehr bestätigt, im Lauf des Samstags sollen die Delegierten Winkler auch zum Spitzenkandidaten für die Landtagswahl 2027 küren.

Diesem Urnengang will der neue Vorsitzende mit dem "Winkler-Plan" entgegengehen, den er den Genossen am Samstag skizzierte, Motto "Zurück in die Zukunft" statt "Zurück in die Vergangenheit", wie es die FPÖ wolle. Während er die ÖVP nur mäßig attackierte und andere Mitbewerber in seiner Rede gar nicht vorkamen, machte er klar, dass er Wähler von der FPÖ zurückholen und eine blaue Mehrheit im Land verhindern wolle. Er räumte ein, dass das nicht leicht werde. "Wir sind hinten, wir sind weit hinten", der SPÖ habe Gegenwind. Aber "die Leute sind unzufrieden" und er wolle statt der FPÖ das "Wutventil" für sie sein.

Winkler sieht drei wesentliche Herausforderungen, denen man sich stellen müsse: Zum einen die Transformation der Wirtschaft durch künstliche Intelligenz - auch wenn er die Bedenken mancher verstehe, so müsse man auch ihre Chancen "für ein gutes Leben für die Vielen" sehen, appellierte er an die Genossen. Ein weiteres Problem sei, dass "heute jeder selbst ernannte Robin Hood mit ein bisserl Geschick wichtige Infrastrukturprojekte für die Allgemeinheit blockieren kann". Und last but not least gelte es, sich der "Rückkehr des Autoritären" entgegenzustellen.

Der neue Parteichef skizzierte in einem rund einstündigen bebilderten Vortrag seinen "Winkler-Plan": Leistung müsse sich lohnen, es brauche Respekt in der Gesellschaft und Sicherheit - im öffentlichen Raum genauso wie im Sozialen. Schließlich kam er auch auf sein Lieblingsthema: Man müsse in die Energieinfrastruktur investieren. "Leider führt Schwarz-Blau unser Land seit zehn Jahren konsequent in die falsche Richtung" und verspiele die Zukunft des Landes. Um den Sozialstaat abzusichern, müsse man Wirtschaft und Beschäftigung wieder in Schwung bringen, dazu brauche man billigen Strom.

Bei den Seitenhieben auf die Landespolitik konzentrierte er sich über weite Strecken auf die FPÖ: "Sie stellt zwar manchmal die richtigen Fragen, gibt aber zuverlässig die falschen Antworten darauf." Da viele Branchen auf Zuwanderung angewiesen seien, seien die Freiheitlichen "für jeden Unternehmer mit klarem Verstand schlicht unwählbar". Er finde es auch "ziemlich unmännlich", sich vor jeder Regenbogenfahne zu fürchten und "erbärmlich", in sozialen Medien gegen Migranten zu hetzen. Daher "beginnen wir heute unseren Wahlkampf. Damit die FPÖ nicht Oberösterreich übernimmt und daraus ein Orban-Österreich macht", so Winklers Kampfansage an die Freiheitlichen, "wir holen uns Oberösterreich zurück:"

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