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Schwaiger stand seit 1993 im Dienst des Landes Salzburg, zunächst als Bediensteter der Agrarabteilung. 1998 wechselte er ins Büro seines Vorgängers als Agrarlandesrat, Sepp Eisl (ÖVP), wo er als Büroleiter erstmals hautnah an der Politik dran war. 2001 übernahm er die Leitung einer Fachabteilung, drei Jahre später die gesamte Abteilung. 2013 wurde er schließlich von Landeshauptmann Wilfried Haslauer in die Landesregierung geholt, wo er unter anderem das Agrar- und das Personalressort übernahm.
Seit 2023 war er für die Bereiche Landwirtschaft, Personal, Wasser, Nationalpark, Energie und die Sonderorganisation Asyl- und Vertriebenenquartiere zuständig. Und seit dem Ausscheiden des ehemaligen Landeshauptmanns Wilfried Haslauers (ÖVP) aus der Politik war der 60-Jährige auch für die Landesfinanzen verantwortlich.
Schwaiger war bereits Anfang Oktober wegen eines Leidens beim Trigeminusnerv im Gesicht im Krankenhaus. Für die Budgetverhandlungen Anfang vergangener Woche war er aus dem Krankenstand zurückgekehrt.
Schwaiger habe sich in seiner politischen Arbeit mit großer Leidenschaft insbesondere für die Land- und Forstwirtschaft, den ländlichen Raum sowie den Schutz vor Naturkatastrophen eingesetzt, heißt es in der Mitteilung der Landeshauptfrau. Sein Wirken sei stets von Sachverstand, Verlässlichkeit und dem Ziel, die Lebensgrundlagen im Land Salzburg langfristig zu verbessern, geprägt gewesen. Der Verstorbene sei als kompetenter Fachpolitiker, hemdsärmeliger Anpacker und bodenständiger Mensch, der die Anliegen der Bevölkerung stets ernst nahm und pragmatische Lösungen suchte, weit über die Parteigrenzen hinaus geschätzt gewesen.
"Unsere aufrichtige Anteilnahme gilt seiner Familie und seinen Angehörigen. Wir bitten um Verständnis, dass wir derzeit keine weiteren Auskünfte erteilen und ersuchen, die Privatsphäre der Familie in dieser schweren Zeit zu respektieren", so Edtstadler.
Die Salzburger Landesregierung hat nach dem Ableben Schwaigers eine viertägige Landestrauer bis inklusive 26. Oktober angeordnet. Gebäude des Bundes, des Landes und der Gemeinden werden in diesem Zeitraum die schwarze Trauerflagge tragen. Die Mitglieder der Landesregierung, das Präsidium des Landtages und die Abgeordneten zum Landtag werden in diesem Zeitraum an keinen öffentlichen Veranstaltungen teilnehmen. Es wird zudem angeregt, bei öffentlichen Veranstaltungen des verstorbenen Landesrates im Rahmen einer Trauerminute zu gedenken.
Sowohl aus der Bundes- als auch aus der Landespolitik gab es zahlreiche Trauerbekundungen. "Mit ihm verliert das Land eine verdiente und hochgeschätzte Persönlichkeit", so ÖVP-Klubchef August Wöginger. Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP) bezeichnete den Verstorbenen als Brückenbauer, der "über Parteigrenzen hinweg Verbindungen geschaffen hat, wo andere nur Trennlinien sahen". Energieminister Wolfgang Hattmannsdorfer und Energie-Staatssekretärin Elisabeth Zehetner (beide ÖVP) sprachen von einem "starken Partner in der Zusammenarbeit zwischen Bund und Land".
Auf Landesebene äußerten neben Edtstadler auch Vertreter aller anderen im Landtag vertretenen Parteien Beileid. "Sepp wird uns unendlich fehlen", sagte Regierungskollegin und FPÖ-Chefin Marlene Svazek, die wie viele andere auch die Verlässlichkeit und fachliche Kompetenz hervorhob. Salzburgs Sozialdemokraten zollten Schwaiger "für seine Arbeit und sein Wirken Respekt, Dank und Anerkennung". KPÖ-Plus-Klubchefin Natalie Hangöbl lobte den Verstorbenen "als sachkundigen und pragmatischen Politiker". Auch die Landwirtschaftskammer und der ÖVP-Bauernbund betrauerten den Tod Schwaigers.