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Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Verbraucherpreise in der größten Volkswirtschaft der Welt um 0,3 Prozent. Hier war ein Anstieg um 0,4 Prozent erwartet worden.
Die Kerninflation, bei der schwankungsanfällige Preise für Energie und Nahrungsmittel herausgerechnet werden, sank im Jahresvergleich von 3,1 Prozent auf 3,0 Prozent. Analysten hatten hingegen einen unveränderten Wert erwartet.
Die Daten wurden verspätet veröffentlicht. Grund ist die teilweise Schließung von Regierungsbehörden (Shutdown). Die Verbraucherpreisdaten werden trotz des Shutdowns veröffentlicht, da sie beispielsweise für die Berechnung von Sozialausgaben benötigt werden.
Bei der US-Inflationsrate sei nun ein Dreier vors Komma gerückt, die dort einige Zeit stehen bleiben werde, sagte Bastian Hepperle von der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank. Zollbedingte Preiserhöhung seien bei einigen Warengruppen erkennbar. Unternehmen hätten begonnen, ihre Zollbelastungen an ihre Kunden weiterzugeben. "Der Preisüberwälzungsprozess steckt jedoch in Kinderschuhen, er dürfte nun aber ins Rollen kommen", erklärte der Analyst. "Für niedrigere Leitzinsen ist die Inflationsrate eigentlich zu hoch." Bei der US-Notenbank Fed sei jedoch die Sorge um eine weitergehende Beschäftigungsabschwächung größer. "Sie wird deshalb ihren vorsichtigen geldpolitischen Lockerungskurs fortsetzen."
Die US-Notenbank hat die Daten genau im Blick, da sie Preisstabilität sichern soll. Überdies hat sie ein Mandat, Vollbeschäftigung zu fördern. Viele Experten gehen davon aus, dass die Federal Reserve den Schlüsselsatz am Mittwoch um einen Viertelprozentpunkt auf die neue Spanne von 3,75 Prozent bis 4,00 Prozent heruntersetzen wird. Die Währungshüter hatten ihre erste Senkung im laufenden Jahr angesichts der unklaren Folgen des von US-Präsident Donald Trumps ausgelösten Handelskriegs bis September hinausgezögert.
BUTTONWILLOW - USA: FOTO: APA/APA/AFP/FREDERIC J. BROWN