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Der Dow Jones legte um 0,27 Prozent auf 46.142,42 Punkte zu - ein neues Rekordhoch. Für den S&P-500 ging es ebenfalls auf einen neuen Rekordschlussstand von 6.631,96 Einheiten hinauf. Dies entsprach einem Plus von 0,48 Prozent. Der Nasdaq Composite erhöhte sich um 0,94 Prozent auf 22.470,73 Einheiten. Auch er erreichte neue Höhen.
Die US-Notenbank Fed hatte den Leitzins am Vortag erwartungsgemäß um 0,25 Prozentpunkte gesenkt und den Ausblick auf den künftigen Zinspfad recht vage gehalten. Damit fahre die Notenbank weiter auf Sicht und entscheide von Sitzung zu Sitzung, fasste Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Handelshaus Robomarkets zusammen. Das sei zwar etwas weniger Lockerung als von den Optimisten erhofft, aber genau das, was die Mehrheit hören wollte. Auf dieser Basis könne die Rally weitergehen.
Nach Meinung der Chart-Experten von Index Radar bleibt jetzt vor allem der Arbeitsmarkt für die Anleger entscheidend. Laut Fed dürfte die Arbeitslosenquote in diesem Jahr einen Höhepunkt erreichen. Neben den monatlichen Jobdaten als Indikator für die künftige Geldpolitik rücken daher auch die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stärker in den Fokus, betonten die Fachleute. Diese sanken am Donnerstag deutlich.
Rund um die Zinsentscheidung spielte allerdings auch der politische Druck auf die Fed eine Rolle. US-Präsident Donald Trump baut den Vorstand der Notenbank um. Die Märkte unterschätzten daher systemische Risiken, mahnte Ökonom Eric Winograd von AllianceBernstein. Würde die Fed ihre Unabhängigkeit verlieren, wäre eine höhere Inflation nur eine Frage der Zeit. Die Gefahr sei real und könne langfristig weit größere Folgen haben als einzelne Zinsschritte, so Winograd.
Bei den Unternehmen stehen nach der Zinssenkung vor allem Technologiewerte im Fokus. Bei sinkenden Zinsen setzten die Anleger darauf, dass Investitionen in neue Technologien angetrieben werden. Laut Andrew Jackson, Leiter der Japan-Aktienstrategie bei Ortus Advisors, werden die Erkenntnisse von der US-Notenbank kaum zu Gewinnmitnahmen führen.
Darüber hinaus setzte Nvidia im Tech-Sektor Impulse: Der Chipkonzern steigt bei dem kriselnden Prozessorhersteller Intel mit einem Aktienpaket im Wert von 5 Milliarden US-Dollar (4,22 Mrd. Euro) ein. Mit dem Deal soll auch eine Partnerschaft auf die Beine gestellt werden. Die Papiere von Intel schnellten um 22,8 Prozent nach oben. Nvidia-Aktien stiegen um 3,5 Prozent. Aktien des Intel-Konkurrenten AMD dagegen gerieten unter Druck und verloren 0,8 Prozent.
Crowdstrike erhöhten sich indes um 12,8 Prozent. Analyst Brian Essex von der Bank JPMorgan zog ein positives Fazit der diesjährigen Anleger- und Nutzerkonferenz des Cybersicherheits-Anbieters. Das Unternehmen sei gut positioniert, um seine dominante Stellung am Markt zu behaupten. Crowdstrike verdränge weiterhin etablierte Anbieter, vereinheitliche Sicherheitsabläufe und biete operative Einfachheit in großem Maßstab.