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Im Rahmen der privaten Einkommen und Konsumausgaben für den August wurde am Freitag auch der PCE-Deflator der persönlichen Konsumausgaben veröffentlicht. Er gilt als wichtigstes Inflationsmaß für die Geldpolitik der US-Notenbank Fed.
Die Kennziffer legte im Jahresvergleich wie erwartet ein wenig zu, während die die Kernrate stagnierte, bei der die schwankungsanfälligen Preise für Energie und Nahrungsmittel herausgerechnet werden. Dies gebe der Fed Spielraum für weitere Zinssenkungen, stellte Marktexperte Andreas Lipkow fest. Hingegen trübte sich die Verbraucherstimmung im September stärker als erwartet ein, wie das von der Universität Michigan erhobene Konsumklima belegt.
Die Aktien des Flugzeugbauers Boeing gewannen 3,6 Prozent an Höhe. Ihnen half ein Bericht des "Wall Street Journal" (WSJ). Diesem zufolge könnte die US-Luftfahrtbehörde FAA die Beschränkungen für die Maschinen des Typs 737 Max lockern. Die FAA bestätigte dies. Zudem will die Fluggesellschaft Turkish Airlines beim Airbus-Konkurrenten bis zu 225 neue Maschinen kaufen.
Bei Intel konnten sich die Anleger über Kursgewinne von 4,4 Prozent freuen. Damit setzten die Titel des Chipherstellers ihren steilen Höhenflug fort. Laut dem WSJ erwägt die US-Regierung von Präsident Donald Trump, die US-Abhängigkeit von im Ausland produzierten Halbleitern zu verringern. Insgesamt entwickelten sich die Branchentitel aber in unterschiedliche Richtungen.
Pharmawerte standen im Zeichen der US-Zollpolitik. Trump hatte auf eine Vielzahl von Importprodukten ab Oktober neue Zölle verhängt. Ob die neuen Regelungen auf bereits geltende Abgaben - etwa länderspezifische Sätze - aufgeschlagen werden, war allerdings zunächst unklar. Davon dürften dann positive Impulse für US-Pharmawerte ausgehen. Am Freitag legten die Aktien von Branchengrößen wie Merck & Co und Johnson & Johnson nur ein wenig stärker als der Dow zu.
Auch ausländische Nutzfahrzeughersteller könnte der Zollhammer wieder treffen. Lastwagen gehören zu den Produkten, auf die US-Präsident Donald Trump demnächst branchenspezifische Zölle erheben will. Anders als für europäische Autos, deren Import-Abgaben rückwirkend zum 1. August auf 15 Prozent gesenkt wurden, sollen auf große, schwere Lkw ab Oktober Zölle in Höhe von 25 Prozent verhängt werden.
Aktien des US-Nutzfahrzeugherstellers Paccar zogen um 4,6 Prozent an. Laut dem US-Analysehaus Bernstein Research würden Paccar und der schwedische Konkurrent Volvo von solchen zusätzlichen Zöllen profitieren, da sie für den US-Markt fast ausschließlich vor Ort produzierten.
NEW YORK - USA: FOTO: APA/APA/GETTY IMAGES NORTH AMERICA/SPENCER PLATT