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Die SMA-Aktie verlor kurz nach Handelsbeginn rund 20 Prozent auf 18 Euro und war damit der schwächste Wert im Kleinwerte-Index SDax. Im bisherigen Jahresverlauf hatte die Aktie sich zuletzt ein Stück von ihren Verlusten der vergangenen Jahre erholt. Im Vergleich zu vor drei Jahren hat das Papier aber immer noch rund zwei Drittel ihres Werts verloren. Mitte 2023 war sie zeitweise zu mehr als 112 Euro gehandelt worden, bevor es für die Aktie steil abwärts ging. Das Unternehmen wird aktuell nur noch mit rund 625 Mio. Euro bewertet - im Sommer 2023 waren es noch knapp vier Mrd. Euro.
Das Geschäft des Unternehmens läuft noch schleppender als gedacht. Die für 2025 und die Folgejahre zu erwartende Umsatzentwicklung der Sparte Home & Business Solutions habe sich im Laufe des dritten Quartals nochmals deutlich verschlechtert, erklärte SMA. Um gegenzusteuern, setzt das Management noch mal stärker den Rotstift an. Für eine Verschärfung des Umbaus und Abschreibungen soll im laufenden Jahr jetzt eine Belastung von 170 Mio. bis 220 Mio. Euro anfallen.
Deswegen rechnet Vorstandschef Reinert vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) jetzt mit einem Verlust von 30 bis 80 Mio. Euro. Zuvor hatte er einen operativen Gewinn von 70 bis 80 Mio. in Aussicht gestellt. Der Umsatz dürfte 1,45 bis 1,5 Mrd. Euro erreichen und damit leicht unter der bisherigen Prognose von 1,5 bis 1,55 Mrd. Euro liegen. Analysten hatten zuletzt im Schnitt mit einem Erlös von 1,5 Mrd. Euro und einem operativen Gewinn von 72 Mio. Euro gerechnet.
Die nun verschärften Umbaupläne des Vorstands umfassen unter anderem die Anpassung und Entwicklung des Produktangebots. Zudem will SMA seine internationalen Standorte stärker nutzen. Dadurch will das Management bis Ende 2027 zusätzlich voraussichtlich mehr als 100 Mio. Euro pro Jahr einsparen.
Branchenexperte Constantin Hesse vom Analysehaus Jefferies erwartet, dass die gekappten Prognosen den Aktienkurs von SMA deutlich belasten. Er selbst hatte dem Papier schon zuvor einen weiteren Absturz in Richtung 16 Euro vorhergesagt und hält nach der Mitteilung von Montagabend an seiner Einschätzung fest.
Der Wechselrichter-Konzern kämpft seit einiger Zeit mit einer schwachen Nachfrage und der Konkurrenz von Herstellern aus Asien. Schon im Mai hatte der SMA-Vorstand die Erwartungen für 2025 gedämpft und dies mit verschlechterten Bedingungen und der wechselhaften Zollpolitik der USA begründet.