
von
An der Wiener Börse stieg die Aktie des Konzerns heuer im September in den ATX auf. "Die Porr gehört damit zu den 20 Top-Unternehmen der Wiener Börse", freut sich CEO Karl-Heinz Strauss.
Die Produktionsleistung erreichte im Zeitraum Jänner bis September knapp 5 Mrd. Euro (minus 0,7 Prozent). Neben der "verhaltenen Konjunktur im Hochbau" hänge der leichte Rückgang auch mit großen Infrastruktur-Neuaufträgen in Polen und Rumänien zusammen. "Diese befinden sich als Design & Build-Projekte derzeit noch im Planungsstadium und schlagen sich daher noch nicht in der Produktionsleistung nieder", erklärte die Porr. Der Umsatz blieb nahezu unverändert bei 4,6 Mrd. Euro (plus 0,2 Prozent).
Die Eigenkapitalquote der Porr verbesserte sich im Berichtszeitraum von 19,5 auf 20,1 Prozent. Per 30. September 2025 vergrößerte sich das Eigenkapital um gut 7 Prozent und die Nettoverschuldung verringerte sich gegenüber dem Vorjahresstichtag um fast 9 Prozent von 336 auf 307 Mio. Euro - "trotz mehrerer Einmaleffekte, wie dem Aktienkauf- und -verkaufsprogramm, der Rückzahlung von Hybridkapital sowie weiterer kleiner Unternehmenskäufe".
Der Free Cashflow habe sich gegenüber der Vorjahresperiode um 25,5 Mio. Euro verbessert, blieb aber mit minus 188,3 Mio. Euro im negativen Bereich. Die liquiden Mittel zum Stichtag 30. September 2025 betrugen den Konzernangaben zufolge 344,2 Mio. Euro, die Liquiditätsreserve sei mit 790 Mio. Euro "weiter auf einem hohen Niveau".
Eine "stattliche Anzahl von Neuaufträgen" - der Großteil davon im Infrastrukturbereich, "ergänzt durch spannende Projekte aus dem wiedererstarkenden Hochbau", stimmt das Unternehmen zuversichtlich. Der Ordereingang erhöhte sich von 4,8 Mrd. auf knapp 6,5 Mrd. Euro (plus 27 Prozent). Hinzugekommen seien "unter anderem großvolumige Aufträge aus dem Bahn- und Verkehrswegebau", wie die Eisenbahnstrecken Jasło - Nowy Zagórz in Polen und Craiova - Caransebeș in Rumänien sowie die Sanierung der A2 Tunnelkette im Packabschnitt in Österreich.
Im Hochbau errichtet das Bauunternehmen beispielsweise in Polen die Mutter-Kind-Station des Warschauer Krankenhauses und in Deutschland die Gemeinschaftsschule Insel Gartenfeld.
Auch der Wohnbau nehme langsam wieder Fahrt auf. Der größte Wohnbau-Einzelauftrag, die Wohnhausanlage Nordbahnhof Baufeld 3E, befinde sich in Wien. In Deutschland habe die Porr "mehrere mittelgroße Wohnbauprojekte" gewonnen.
Der Auftragsbestand vergrößerte sich heuer in den ersten drei Quartalen von 8,2 Mrd. Euro in der Vorjahresperiode auf seinen bisherigen Höchstwert von 9,6 Mrd. Euro (plus 17 Prozent). "Die hohe Nachfrage im Tiefbau wird weiterhin durch Investitionen in die Verkehrs-, Energie- und Digitalinfrastruktur gestärkt", betonte Strauss. Besonders dynamisch sei die Entwicklung im Bahnbau, bei Stromnetzen und in der Wasserwirtschaft.
"Aufgrund der zahlreichen Großprojekte, die sich aktuell noch in der Planungsphase befinden und damit einen verhältnismäßig geringeren Leistungsbeitrag erzielen", rechnet der Vorstand für das Gesamtjahr 2025 mit einem Umsatz zwischen 6,2 Mrd. und 6,3 Mrd. Euro - nach 6,1 Milliarden im Jahr 2024. Das Betriebsergebnis (EBIT) soll zwischen 180 Mio. und 190 Mio. Euro liegen (Vorjahr: 140,3 Mio. Euro).
Für die nächsten Jahre gehe man von einer weiteren Ergebnisverbesserung aus, so der Konzern. Das Ziel bis 2030 sei eine EBIT-Marge von 3,5 bis 4,0 Prozent. Im Geschäftsjahr 2024 hatte die EBIT-Marge 2,6 Prozent erreicht, 2023 waren es 2,3 Prozent.
++ THEMENBILD ++ Ein Wegweiser am Firmensitz des Baukonzernes Porr AG in Wien, fotografiert am Montag, 26. April 2021. Die "Porr AG" gibt heute ihr "Jahresergebnis 2020" bekannt.