Trend Logo

Novartis baut im schweizerischen Stein 550 Stellen ab

Subressort
Aktualisiert
Lesezeit
3 min
Jeder 3. Arbeitsplatz soll wegfallen, mehr Automatisierung angestrebt
 © APA/APA/AFP/GABRIEL MONNET
©APA/APA/AFP/GABRIEL MONNET
  1. home
  2. Aktuell
  3. Nachrichtenfeed
Der Schweizer Pharmakonzern Novartis baut im Kanton Aargau mehrere hundert Stellen ab. Einen Zusammenhang mit den Investitionen in den USA stellt das Unternehmen in Abrede. Die Produktion von Tabletten und Kapseln sowie die Verpackung von sterilen Arzneimitteln in Stein werde bis Ende 2027 eingestellt. Die dort verbleibende Produktion werde zudem vermehrt automatisiert. In der Folge könne es zu einem Abbau von rund 550 Stellen kommen.

von

Damit würde rund jede dritte Stelle an dem Standort wegfallen. Laut Novartis sind derzeit rund 1.600 Mitarbeitende in Stein beschäftigt. Wohin die Produktion und die Verpackung verlagert wird, teilte Novartis nicht mit.

Alle Schritte stünden unter Konsultationsvorbehalt, erklärte Novartis. Das Unternehmen stelle Unterstützungsangebote und einen verlängerten Sozialplan bereit. "Die heutige Ankündigung steht nicht im Zusammenhang mit den Investitionen, die Novartis im April zum Ausbau der Produktionskapazitäten in den USA für den US-Markt bekannt gegeben hat", hielt Novartis auf Anfrage von AWP fest.

Um eine wettbewerbsfähige Produktion in der Schweiz aufrechtzuerhalten, müsse sich der Konzern darauf fokussieren, in innovative Herstelltechnologien und einen hohen Grad an Automatisierung zu investieren, begründete der Konzern den Schritt.

In Stein verbleibt die Herstellung von sterilen Darreichungsformen und von personalisierten Zelltherapien. Die Herstellung von Fertigspritzen oder Injektionslösungen soll aber vermehrt automatisiert erfolgen, dafür nimmt Novartis 26 Mio. Dollar (22,5 Mio. Euro) in die Hand.

In die Produktion am Standort Schweizerhalle bei Basel wiederum will Novartis 80 Mio. Dollar investieren. Bis Ende 2028 sollen dort rund 80 neue Vollzeitstellen geschaffen werden.

Die Investition konzentriere sich auf den Ausbau der Produktion sogenannter siRNA, also sehr kleiner RNA-Moleküle. Diese seien ein "wichtiger Baustein" im Bereich Herz-Kreislauf-, Nieren- und Stoffwechselerkrankungen.

"Mit den geplanten Anpassungen entwickeln wir beide Standorte, sowohl Schweizerhalle als auch Stein, als Kompetenzzentren für innovative Produktion weiter", teilte Steffen Lang, President Operations bei Novartis, via Aussendung mit.

Die Gewerkschaft Unia fordert von Novartis die Prüfung von Alternativen. Das Konsultationsverfahren sei zu verlängern und dürfe nicht zu einer "Alibi-Übung" verkommen. Die Vorschläge der Beschäftigten seien zu nutzen und der Abbau von Hunderten von Stellen zu vermeiden.

Gleichzeitig kritisiert die Unia den Pharmakonzern: Noch vor wenigen Wochen habe dieser der Gewerkschaft gegenüber beteuert, dass keine Stellen gefährdet seien und in den Standort Stein investiert werden solle.

BASEL - SCHWEIZ: FOTO: APA/APA/AFP/GABRIEL MONNET

Über die Autoren

Logo